Leadership & Karriere Watchlist 2019: Zehn Macher, die Mobility & Property von morgen her denken

Watchlist 2019: Zehn Macher, die Mobility & Property von morgen her denken

Schluss mit „Mein Haus, mein Auto, mein Büro“: In Zukunft geht es um den Nutzen, nicht um das Besitzen. Wir stellen im Rahmen unserer Watchlist 2019 zehn Ansätze für eine Branche in Bewegung vor. Mit dabei Ferry Heilemann, der mit Freighthub an seinem nächsten Coup arbeitet, und Kalle Greven, der sich mit Mobimeo an den schwierigen Meta-Mobilitätsmarkt wagt.

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#10 Simon Becker, Cabin Spacey

Zwei Jahre haben die Berliner an ihren fast überall aufstellbaren Minihäuschen entwickelt, nun geht es auf den Markt. Blöd: Der einst supercoole Name scheint nun etwas unglücklich gewählt. Gut: Der Hype um Tiny Houses hat das Ursprungskonzept – Übernachten an exotischen Orten – um die Idee erweitert, die minimalistisch designten Häuser den Kunden direkt als Produkt anzubieten, so Cabin-Spacey-Gründer Becker.

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#9 Nico Polleti, Cluno

Cadillac, Porsche, Volvo, Mercedes, BMW – immer mehr Autobauer bieten ihre Produkte inzwischen im Abo an. Die Münchner wollen sich als herstellerübergreifender Player etablieren. „Wir adressieren einen 430-Mrd.-Euro-Markt in der EU“, sagt Mitgründer und CEO Polleti. Sein Ziel für 2019 heißt darum ganz klar Wachstum. Konkret: das Team auf 80 Leute ausbauen und weitere Marken ins Programm aufnehmen.

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#8 Petr Bradatsch, 21st Real Estate

Als Immoscout-Mitgründer hat Bradatsch schon einmal die Branche erschüttert. Nun plant der heute 60-Jährige die komplette Digitalisierung des Hausverkaufs – von Gutachter und Makler bis Bank und Investor. Eine eigene KI soll Lagen und Objekte präziser als bisher bewerten, sagt der Gründer und CEO von 21st Real Estate. Und: Seine Technologie sei in der Lage, „herkömmliche Verfahren abzulösen“.

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#7 Amanda Birkenholz, Visn

„Ein intelligentes Workplace-Management-Tool“, umschreibt die 32-jährige Gründerin ihr Produkt. Klingt sperrig, geht aber um Transparenz: Eine Sensorik hilft Firmen, Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erkennen, vom Raumklima über Catering bis zur Anzeige freier Arbeitsplätze. Testprojekte laufen. Dort habe man viel über den Need Privatsphäre gelernt, so Birkenholz. 2019 planen die Münchner den Rollout im großen Stil.

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#6 Oliver Diekmann, Bravobike

Der Ökologe freut sich über Diensträder als Firmenwagen-Alternative. Der Ökonom denkt: Was passiert mit den gut erhaltenen Rädern nach Ende der Leasingdauer? Bravobike setzt hier an und hat schon vor Saisonstart Sorge, nicht genug Gebrauchträder zum Weiterverkauf auftreiben zu können. Auch in Arbeit: „Eine Art Schwacke-Liste wie beim Auto für mehr Akzeptanz der An- und Verkaufspreise“, so CEO Diekmann.

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#5 Johannes Braith, Storebox

Immobilienunternehmer René Benko ist kein Typ für halbe Sachen. Das zeigt sich auch im Investment in das Wiener Selfstorage-Startup Storebox. 5 Mio. Euro steckte Benkos Signa Innovations AG dem Vernehmen nach in die Firma von CEO Braith. Der will den aktuell 35 Standorten 100 neue hinzufügen – allein 2019. Und noch mehr: „Bis 2023 werden wir mit 1500 Standorten Marktführer in Europa“, so Braith.

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#4 Dustin Figge, Homelike

Möblierte Apartments = Airbnb? Nicht unbedingt. Es gibt Platz für andere Anbieter, wenn die ihre Nische finden. Die Kölner setzen auf Unterkünfte für Businesskunden. Größte Herausforderungen 2019? „Das Offline-Apartmentangebot zu digitalisieren und online buchbar zu machen sowie die internationale Expansion“, sagt Gründer Figge. Und die weitere Integration in die Travel-Management-Systeme der Kunden. Kurz: das machen, was Airbnb nicht kann oder will.

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#3 Claudia Nagel, High Rise Ventures

Alle reden von smarten Neubauten, aber was ist eigentlich mit Bestandsimmobilien? Um die kümmert sich die als Gründerin des Türschlossdigitalisierers Kiwi.ki bekannte Diplomingenieurin. Als Investorin finanziert Nagel Prop-Tech-Startups, die etwa Sensoren bauen, die helfen, Schimmel zu verhindern oder ungenutzte Gewerbeflächen in temporäre Coworking-Spaces zu verwandeln, und nun einen Partner brauchen, um in der komplexen Branche Fuß zu fassen.

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#2 Ferry Heilemann, Freighthub

Wer sein Startup für 114 Mio. Dollar an Google verkaufen konnte, muss erst mal eine neue Herausforderung seiner Kragenweite finden. Hat Heilemann. Er will nun von Hamburg und Berlin aus die Logistik digitalisieren. Die konservative Branche ist gespalten. Hier begeisterte Kunden, so Heilemann. Dort, sagt der 32-Jährige geradezu hanseatisch understatet, „merken wir, dass an vielen Stellen noch das Vertrauen und der Mut, Problemen mit neuen Lösungen zu begegnen, am Markt stark variieren“.

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#1 Kalle Greven, Mobimeo

Eigentlich gibt es für die Glücklichen unter den Großstadtmenschen, die noch eine Wohnung in halbwegs zentraler Lage abbekommen haben, keinen plausiblen Grund mehr, überhaupt noch ein eigenes Auto besitzen zu wollen. S-Bahn, U-Bahn, Bus, Straßenbahn, Carsharing, Leihfahrräder, Mietscooter und nun auch noch elektrifizierte Tretroller – diese Auswahl sollte reichen, um ohne Pkw auszukommen. Eigentlich. Denn: „Mehr Unternehmen, mehr Angebote und mehr Optionen machen die Sache aus Kundensicht noch nicht automatisch besser“, sagt Kalle Greven. Er ist CEO von Mobimeo, einem vor bald anderthalb Jahren gegründeten 100-prozentigen Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, dessen mittlerweile rund 70 Mitarbeiter in einem Büro in Berlin-Kreuzberg daran arbeiten, etwas Ordnung in den Wildwuchs der Autoalternativen zu bringen. Aber nicht, indem man bei Mobimeo an der einen, neuen App baut, die alle anderen überflüssig machen will. Haben andere auch schon versucht, hat bislang keiner hinbekommen.
Vielmehr entwickeln Grevens Leute Softwarebausteine, die mit dem DB-Startup kooperierende ÖPNV-Unternehmen als sogenannte White-Label-Lösungen in ihre bereits existierenden Apps integrieren können, um dadurch die Funktionalität ihrer eigenen Angebote für die Nutzer zu erhöhen. Wie das aussehen kann, werden Anfang kommenden Jahres zunächst ausgesuchte Testkunden der BVG in Berlin erleben, ehe im Sommer der große Rollout folgen und die Zusammenarbeit mit anderen Mobilitätsanbietern und Verkehrsverbünden anlaufen soll. Konkret geht es darum, neben den gewohnten Verbindungen auch andere Optionen anzuzeigen, die zum Zeitpunkt der Abfrage und abhängig vom Verkehrsmittel, mit dem der User gerade unterwegs ist, eine bessere, sprich schnellere Alternative auf dem Weg zum Ziel darstellen. Mittelfristig geht es darum, die gängigen ÖPNV-Angebote von Bus bis Bahn um weitere Angebote wie Sharing-Autos oder -Roller zu ergänzen. Und irgendwann soll es auch darum gehen, diese Verkehrsmittel direkt aus der jeweiligen ÖPNV-App heraus buchbar zu machen – am besten vollautomatisch und direkt abgerechnet, ohne dass der Nutzer noch irgendwas selbst klicken, auswählen oder bestätigen muss. Aber diese Ausbaustufe von Mobimeo werde frühestens ab 2020 angegangen, so Greven.
Zunächst haben die Kreuzberger Coder auch genug damit zu tun, den BVG-Testballon auf die Straße zu bringen. Ohnehin ist die Gefahr bei den Meta-Mobilitätsvordenkern groß, den Fokus zu verlieren. „Es gibt Hunderte von Ideen und mindestens zehn konkrete Features, die man alle verfolgen sollte“, sagt Greven. Also Schritt für Schritt, bloß nicht aus dem Takt geraten. Das ist die größte Gefahr, wenn man wie Mobimeo in einem Sektor unterwegs ist, der die Digitalisierung zunächst gründlich verschlafen hat – und in dem sich nun zig Player einen wilden Wettlauf liefern. Wobei: Am Ende besteht wohl genau darin der Reiz.

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Das Ranking stammt aus unserer aktuellen Ausgabe. Darin stellen wir 100 Gründer, Macher und Kreative vor, von denen wir 2019 Großes erwarten. Auf dem Cover: Aya Jaff. Die 23-Jährige ist Deutschlands bekannteste Programmiererin. Weitere Themen im Heft: NSFW, ein Sexklub für die Generation Instagram. Außerdem: Dan Palami. Der philippinische Unternehmer will die Fußball-Nationalmannschaft des Landes an die Spitze der Fifa-Tabelle führen – und viele weitere Geschichten. Mehr Infos gibt es hier.

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