Leadership & Karriere Gute Zeiten für Revolutionäre – Die Zukunft der Arbeit besser machen

Gute Zeiten für Revolutionäre – Die Zukunft der Arbeit besser machen

Die Revolution der Arbeitswelt haben schon viele ausgerufen – jetzt ist sie zum Greifen nah. Sie passiert nicht in den glamourösen Startups, sondern fast klammheimlich in der Welt der Corporates. Auch wenn es paradox klingt: Heute kann jeder Angestellte zum Revolutionär werden und die Arbeit besser machen.

Eine Kolumne von Felix Plötz

Wer selbstbestimmt und sinnvoll arbeiten möchte, sollte nicht als Angestellter arbeiten. Dieser Mythos hält sich hartnäckig und wird immer wieder durch Aussagen von Gründern befeuert, die für die Konzernwelt „versaut“ seien – weil sie dort ihren Freiheitsdrang nicht ausleben könnten.

Dabei sieht die Realität heute ganz anders aus. Selbstverwirklichung, Sinn und Eigenverantwortung sind nicht nur Selbstständigen vorbehalten. Auch als Angestellter kannst du kreativ unternehmerisch tätig sein. Und dabei genießt du das Beste aus zwei Welten: sicheres und regelmäßiges Gehalt sowie die Chance, dein eigenes Ding zu machen – „bezahlte Freiheit“ als Unternehmer im Unternehmen. Als Angestellter hast du sogar deutlich bessere Voraussetzungen, unternehmerisch tätig zu werden, als selbstständige Gründer.

Ressourcen, Know-How, Kunden

Du kannst Ressourcen im Unternehmen nutzen – seien sie finanzieller Natur oder das Nutzen von unterstützenden Abteilungen, etwa in der Verwaltung.

Du kannst vom Know-how und der Erfahrung der Kollegen profitieren.

Es fällt dir leichter, ein geeignetes Innovationsteam zusammenzustellen.

Du hast einen direkten Kundenzugang, um Innovationen iterativ zu testen.

Manche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern inzwischen Freiräume, damit sie eigenen innovativen Ideen nachgehen können, etwa in Innovation Labs und internen Startups. Oder sie fördern mit Intrapreneurship-Programmen und Lean-Startup-Methoden den Innovationsgeist. Was aber, wenn dein eigenes Unternehmen solche Freiheiten nicht bietet? Dann gilt:

Einfach mal machen

Wenn du als Angestellter eine unternehmerische Idee hast, die zum Unternehmen passt, kannst du selbst anpacken. Es ist gar nicht so schwer. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Chef unternehmerische Aktivitäten unterstützt, ist groß. Denn in fast allen Unternehmen hat das Management erkannt, dass eine Innovationskultur nötig ist – nur wissen die meisten einfach nicht, wie sie das angehen sollen. Ergreifst du als Angestellter selbst die Initiative, rennst du heute, wo alle von digitaler Transformation reden, offene Türen ein.

Und auch wenn dein Vorgesetzter als Gatekeeper die Tür erst mal zuhält, kannst du eigene unternehmerische Ideen weiterverfolgen. Indem du „unter dem Radar“ loslegst und überzeugende Argumente sammelst. Dafür benötigst du keine Erlaubnis.

Einfach mal fragen

Es braucht keinen ausgereiften Business Plan, um herauszufinden, ob eine neue Idee gut ist. Löst sie auch wirklich ein Kundenproblem? Die einfachste Methode, um das herauszufinden, lautet: Rausgehen und die potenziellen Kunden fragen. Wie kommt man an Kunden ran? Das wissen die Kollegen im Vertrieb. Ist die Idee überhaupt technisch umsetzbar? Ein Ingenieur aus der Entwicklung wird dazu eine Einschätzung geben können. Man muss die Leute ja nur fragen. In jedem Unternehmen gibt es garantiert Menschen, die Lust auf Neues haben und die eingefahrenen Strukturen leid sind. Wer Verbündete gewinnt, Ergebnisse liefert und damit Fakten schafft, bekommt eher die Tür für ein eigenes unternehmerisches Projekt geöffnet als jemand mit einem dreißigseitigen Arbeitspapier.

Immer mehr Menschen machen mit und schließen sich der Bewegung für mehr Unternehmertum im Unternehmen an. Das wirkt im positiven Sinn ansteckend und krempelt die Unternehmen um: Freiheit verdrängt Bürokratie. Die Revolution der Arbeitswelt ist in vollem Gange, sie wird getragen von den Angestellten, die sich trauen, ihre Träume zu leben. Sie haben nichts zu verlieren als die dumme Arbeit. Wer wäre da nicht gerne Revolutionär?

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