Leadership & Karriere Fünf Denkanstöße, wie Chefs zu erfolgreichen Anführern werden

Fünf Denkanstöße, wie Chefs zu erfolgreichen Anführern werden

Unsere Gastautorin Christiane Brandes-Visbeck, die Gründerin von Ahoi Consulting, arbeitet als Führungscoach und hat ein Buch zum Thema “Netzwerk schlägt Hierarchie. Neue Führung mit Digital Leadership“ verfasst. 

Als die Zeiten noch gut waren, hatten erfolgreiche Männer ein Corner-Office, zwei Sekretärinnen, ein edles Fahrzeug mit Chauffeur. Das waren die Insignien der Macht, denen Untergebene in Ehrfurcht begegneten, weil klar war: Dieser Typ hier hat es geschafft, nach ganz oben an die Spitze der Hierarchie. Doch so funktioniert das Spiel nicht mehr. Wer heute erfolgreich führen will, kann sich nicht mehr auf Hie­rarchie verlassen. Chefs müssen sich die Anerkennung ihrer Mitarbeiter verdienen, ihre Leute auf die eigene Seite ziehen und zu einer Art Influencer werden. Wie sie das anstellen? Hier fünf Denkanstöße, wie Chefs ihre Rolle als Anführer/in eines dynamischen Netzwerks neu interpretieren können.

Führung braucht Mut

Leadership im digitalen Wandel braucht Mut. Chefs müssen sich trauen, unerschrocken neue Wege zu gehen. Der Lohn: Bewunderung, von jenen, denen diese Unerschrockenheit fehlt. Und Follower – im Real Life und auf sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram. 

Fail Early, Recover Fast

Silos und starre Businesspläne – die Mittel der hierarchischen Steuerung – passen nicht in eine immer dynamischere Welt. Hier gilt die Entrepreneur-Logik: Ad-hoc-Steuerung ersetzt langfristige Planung. Der Chef hat sein Netzwerk, das ihm sagt, wo er nachjustieren muss, er entscheidet. Und zwar schnell. Motto: Ist das gut? Oder kann das weg? Klar, so passieren Fehler. Was soll’s? Fehler kann man korrigieren. Fail early. Recover fast. Auf zum nächsten Take!

Leadership auf Augenhöhe

Top-down-Führung hat sich überlebt. Heute braucht es ganz unterschiedliche Leadership-Funktionen auf Augenhöhe: Mal geht der Chef voran, mal hinterher. Mal dient er dem Team, mal provoziert er Höchstleistungen. Und er trägt Sorge, dass seine Leute sich vernetzen. Damit sie eine Community haben, in der sie Probleme diskutieren und Lösungen finden, wo sie selbst Netzwerke bilden, die sich zu neuen Ideen inspirieren.

Konflikte als Sprungbrett

Machtworte lösen nichts. Ein/e Chef/in, der/die das einsieht, kann Konflikte als Sprungbrett für Veränderung nutzen. Er nimmt sich in festgefahrenen Situationen Zeit zum Reden. Nicht übereinander, sondern miteinander, offen und mit klar definierter Fragestellung. Nur der Leader, der zuhört, umdenken lernt und offen für neue Sichtweisen ist, kann in seinem Netzwerk eine Kultur etablieren, deren Werte von immer mehr Nachwuchstalenten eingefordert werden.

Netzwerk statt Hierarchien

Die These, dass Netzwerke Hierarchien überlegen sind, ist vor allem ein Plädoyer an Chefs, ihren Mitarbeitern die Freiheiten zu geben, die notwendig sind, damit sie ihre positiven Persönlichkeitsmerkmale entwickeln können. Selbstführung statt starrer Order. 

Fazit

Wer offen ist für andere Menschen, neue Ideen und ungewöhnliche Gedanken, wer sicher Entscheidungen fällt und zu Fehlern stehen kann, dem wird es gelingen, Hierarchie durch ein Netzwerk zu ersetzen. Und dann kann man sein Unternehmen auch in eine Zukunft führen, in der man als Leader/in anerkannt wird. 

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