Leadership & Karriere Bricht das Musk-Imperium jetzt zusammen?

Bricht das Musk-Imperium jetzt zusammen?

Dramatischer Börsenkrach bei Tesla. Aktienkurse wie Auto-Verkäufe brechen ein. Bei X sinken Werbeeinnahmen, bei SpaceX explodieren Raketen. Es droht der Kollaps des Musk-Imperiums. Arroganz und Rechtsradikalismus des Milliardärs rächen sich jetzt.

Die Tesla-Aktie ist am Montag um 15 Prozent eingebrochen. Die Kursverluste summieren sich auf atemraubende 120 Milliarden Dollar an nur einem Tag. Das ist so, als würde man das addierte Bruttosozialprodukt Kroatiens und Islands oder die drei Konzerne Commerzbank, Bayer, Eon und DaimlerTruck binnen 24 Stunden komplett vernichten. Der Tesla-Flashcrash ist gewaltig, doch wenn man Tesla seit Dezember in Perspektive nimmt, dann ist der Einbruch noch viel schlimmer. Tesla wurde an den Weltbörsen kurz vor Weihnachten mit 1,5 Billionen Dollar bewertet, jetzt ist es nur noch halb so viel. 750 Milliarden an Kapitalverlust binnen drei Monaten – das ist der größte Crash einer Einzelaktie aller Zeiten.

Für Elon Musk ist das mehr als nur ein Warnsignal. Es wirkt eher wie der Paukenschlag eines bevorstehenden Zusammenbruchs. Die New Yorker Times warnt in einem Leitartikel die Welt: „Die Blase könnte bald platzen. Das Geschäftsimperium von Elon Musk gerät ins Wanken.“ Tatsächlich brennt es im Imperium des reichsten Manns der Welt an allen Ecken und Enden: Bei Tesla brechen die Verkäufe ein, weil die Konkurrenz besser geworden ist und man ungern das Auto eines aggressiven Rechtsradikalen fährt. Bei der Online-Plattform „X“ (früher als Twitter bekannt) sind die Werbeerlöse abgesackt, neue Konkurrenten wie Threads, Mastodon oder Bluesky nehmen X Marktanteile ab. Auch hier schadet das politische Engagements Musks dem Geschäft massiv. New Yorker Finanzanalysten warnen, dass Musk mit den 44 Milliarden viel zu viel bezahlt und sich überhoben haben könnte, weil eine steigende Zinslast auf ihn zurolle. Vor wenigen Tagen musste Musk eilends umschulden und hat 4,4 Milliarden Dollar neue Gelder von New Yorker Banken mobilisiert, allerdings muss er dafür nun 11 Prozent Zinsen zahlen. Die aber verdient das Unternehmen nicht. In einer internen E-Mail an die Mitarbeiter schrieb Musk, die Plattform sei „kaum profitabel“. Der einstige Twitter-Konzern wirkt überschuldet und nur noch ein Schatten seiner selbst. 

Solar City, Musks Solarunternehmen, musste durch eine umstrittene Übernahme von Tesla gerettet werden und ist seitdem verkümmert. Die Boring Company, die das Verkehrswesen durch den Bau von Hochgeschwindigkeits-Hyperloops revolutionieren will, hat fast eine Milliarde Dollar im Risiko. Auch bei Neuralink, Musks Unternehmen für Gehirnimplantate, sind Gewinne bislang reine Träume. Und bei SpaceX explodieren nicht nur Raketen sondern auch die Verluste. Der Geldmagier Musk droht seinen „Midas-Touch“ zu verlieren: den Ruf, dass Elon Musk alles, was er anfasst, zu Gold machen kann.

Musks Erfolg als Unternehmer hängt stark von den übersteigerten Heils-Erwartungen seiner begeisterten Anhängerschaft ab. Musks Unternehmen sind allesamt dramatisch überbewertet, weil die Investoren an seine technologischen Wundersprünge glauben. Wenn die aber ausbleiben, kann seine Blase schnell platzen. So ist der Autokonzern Tesla auch nach dem Crash immer noch zehnmal so hoch bewertet wie etwa BMW oder Mercedes – dabei sind die Deutschen Tesla inzwischen in vielen Belangen überlegen, sogar bei Umsätzen.

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