Female Entrepreneurship Los Angeles: Wo die Wokeness verglüht 

Los Angeles: Wo die Wokeness verglüht 

Die Feuerwehrchefin muss sich den Vorwurf anhören, zu viel für die Diversität und zu wenig gegen eine drohende Brandkatastrophe unternommen zu haben. Das ist eine Unterstellung – aber sie charakterisiert einen massiven Stimmungsumschwung. Er erreicht gerade auch unser Land. 

Seit einer Woche brennt Los Angeles. Und natürlich ist es wieder das Klima, das die Brände ausgelöst hat. Allerdings ist es nicht das Klima, das dazu führt, dass sie bislang nicht mal unter Kontrolle, geschweige denn gelöscht sind. Wie kann es passieren, dass eine jahrtausendealte Katastrophe, wie ein Stadtbrand in einer High-Tech-City wie LA, nicht gelöscht werden kann? Amerika führt darüber eine hitzige Diskussion. Und die hat viel mit der amerikanischen Gesellschaft zu tun. Und sie ist der Vorbote zu dem, was uns hierzulande erwartet. Sie geht so: 

Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles heißt Kristin Crowley. Sie ist die erste Frau an der Spitze der Behörde, und sie ist Teil der LGBTQ-Bewegung. Sie ist mit einer Frau verheiratet, die ebenfalls Feuerwehrfrau ist, inzwischen eine pensionierte. Zu der Zeit, als Crowley im Jahr 2022 vereidigt wurde, machten Frauen nur 3,5 Prozent der uniformierten Mitglieder der Feuerwehr aus. Eine Umfrage ergab damals, dass die Hälfte der uniformierten Frauen in der Abteilung – zusammen mit 40 Prozent der Schwarzen, Ureinwohner Hawaiis und pazifischen Inselbewohnern – Belästigungen als eines ihrer Hauptprobleme empfanden. Crowley sagte – es war am Ende der Corona-Pandemie – dass sie vorhatte, sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter „in die Arbeit kommen und sich sicher fühlen und sich wohl fühlen“. 

Die Folge ist, dass sie angesichts der unverändert wütenden Brände in den nationalen politischen Kampf über Diversität, Gerechtigkeit und Inklusionspolitik geraten ist. Die in den Wahlen siegreichen Konservativen und ihr Präsident Donald Trump sind nämlich der Meinung, dass US-Institutionen zu weit gegangen sind. Crowley sei das beste Beispiel dafür. Sie habe die Diversifizierung der überwiegend männlichen Abteilung zur Priorität gemacht. „Was wir sehen, war weitgehend vermeidbar“, gibt Talkshow-Moderatorin Megyn Kelly in ihrer Show diesen Konservativen eine Stimme. „Die Feuerwehrchefin von LA hat die Besetzung der Hydranten nicht zur obersten Priorität gemacht, sondern die Vielfalt.“ 

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