DriveStyle Hütet Euch vor Subventionen! VW, Mercedes und BMW sitzen auf Milliardenpolstern 

Hütet Euch vor Subventionen! VW, Mercedes und BMW sitzen auf Milliardenpolstern 

Oh Gott, die deutsche Autoindustrie geht den Bach runter: Werkschließungen bei VW, Gewinnwarnung bei Mercedes. Das kann nicht mehr gut gehen. Oder? Tatsächlich verdienen die Konzerne Milliarden und haben noch ein dickes Polster, um den Umbau zu finanzieren. 

Die vielzitierten Spatzen pfeifen es von den Dächern: Es steht nicht gut um die deutschen Top-Autokonzerne Mercedes, VW und BMW. Sie alle haben ihre Prognosen für dieses Jahr zurücknehmen müssen, was die Aktionäre ärgerlich finden und die Kurse auf Talfahrt schickten. Sie alle fahren Sparprogramme, was die Mitarbeiter ausbaden müssen, und sie alle kämpfen damit, dass sie nicht wissen, wie das Auto von morgen wirklich aussehen soll. Angesichts von Entlassungswellen, die da drohen könnten, überlegt sich die Ampelregierung, wie sie helfen könnte. Neue Subventionen für E-Autos sind da nur eine Idee. „Das würde den Herstellern und den Zulieferern, die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so Arbeitsplätze sichern“, sagt ein Sprecher der IG Metall dazu. „Es wäre gleichzeitig ein Konjunkturprogramm wie auch eine industriepolitische Fitness-Spritze für den notwendigen Umbau der Automobilindustrie.“ Und tatsächlich werden ja auch Dienstwagen – ob als Elektroauto oder in geringerem Maß als Verbrennermodell – in Deutschland von der Steuer geschont. 

Doch sind echte Subventionen wirklich notwendig? Es gibt eine andere Seite der Bilanz, die die Autohersteller in der Öffentlichkeit lieber weniger beleuchten. Sie sind da wie die Bauern, die, wenn man sie fragt, niemals von Rekordernten, sondern lieber von bescheidenen oder allenfalls zufriedenstellenden Ernten reden. Tatsächlich sind die drei deutschen Top-Marken nämlich noch immer weit von einer existenziellen Krise entfernt. Das wird bei einem Blick auf die Zahlen deutlich. Zusammengenommen machten Mercedes, VW und BMW im ersten Halbjahr zwar 18 Prozent weniger operativen Gewinn – aber das waren noch immer satte von 25,9 Milliarden Euro. 

Wer also über Subventionen entscheidet, wie das die Minister Robert Habeck und Christina Lindner tun müssen, sollte sich weniger auf das Jammen der Konzerne verlassen als auf das, was sie schwarz auf weiß in ihre Bilanzen schreiben. Und da sieht es so aus: Spitzenreiter beim Nettoergebnis dürfte dieses Jahr ausgerechnet VW mit 12 Milliarden Euro werden, Mercedes liegt mit 10 Milliarden und BMW mit geschätzten 8,7 Milliarden Euro dahinter. Alle Ergebnisse sind tief eingebrochen, aber die Unternehmen sind eben noch immer hochprofitabel. Mercedes ist sogar nach Kia der zweitprofitabelster Autohersteller der Welt. 

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