Life & Style Von Blendern und Blockbustern: Die Sehnsuchtsindustrie Coaching 

Von Blendern und Blockbustern: Die Sehnsuchtsindustrie Coaching 

Ein Gastbeitrag von Keynotespeaker & Autor Hermann Scherer. 

Kaum eine Branche steht so im Fokus kritischer Betrachtung wie die des Coachings. Doch wo Coaching draufsteht, ist nicht immer Coaching drin. So wird der Coaching-Branche häufig unrecht getan, denn Coaching ist ein Begriff für unterschiedliche Beratungsmethoden, in denen die Entwicklung eigener Lösungen begleitet und gefördert wird. Methodisch bezeichnet das Wort strukturierte Gespräche zwischen einem Coach und einem Coachee (Klienten). Dabei fungiert der Coach als neutraler, kritischer Gesprächspartner – denn das Erbringen einer Dienstleistung hängt auch immer vom Dienstleistungsempfänger ab. Wer beim Zahnarzt den Mund nicht aufmacht, der wird es schwer haben, die Dienstleistung zu empfangen. Inzwischen ist der Begriff Coaching um viele Leistungen ergänzt worden und umfasst neue Bereiche – die mit Coaching im engeren Sinne – nicht mehr viel zu tun haben: Großveranstaltungen, Events und immer neue Weiterentwicklungen aus den Bereichen Motivationsstrategien, Ressourcenaufbau, Forschung und KI haben ihren Platz gefunden.  

Keine Frage, das Geschäft boomt, so sehr wie noch nie. Und es steht, da bin ich mir sicher, immer noch am Anfang. Es ist längst – immer noch dem Vorreiter USA folgend – zum Multi-Milliarden-Business geworden.  

Die potentiellen Honorare versprechen ein Übriges und sind äußerst reizvoll. Während sich der durchschnittliche deutsche Coachingsatz pro Tag bei circa 900+ Euro einpendelt, sind die Berater im Schnitt mit 1.300+ Euro und die Trainier mit 1.700+ Euro vertreten. Speaker, Top- und Keynote-Speaker hingegen fakturieren sogar hohe 4 oder 5-stellige Honorare – wohlgemerkt pro Auftritt von 20 bis 60 Minuten und nicht pro Tag. Selbst in Deutschland sind mittlerweile mehrere Vorträge zu einem Satz von über 1.000.000 Million pro Vortrag verkauft worden.  

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