Ablage Mein Erfolg, meine Uhr, mein Style

Mein Erfolg, meine Uhr, mein Style

Was ist der richtige Zeitmesser für den Gründer? Welcher passt besser zum Aufsichtsratsvorsitzenden? Eine nicht hundertprozentig ernst gemeinte Typologie zu sieben neuen Uhren mit Sendungsbewusstsein, die viel mehr sind als, nur Statussymbole

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Für den Kreativen
Hublot – Big Bang Unico Orange Ceramic Die Uhr: Orange Keramik! Mal abgesehen vom Small-Talk-Potenzial dieser 30800-Euro-Uhr: Es gibt nur wenige Hersteller, die farbige Keramik in einer solchen Vielfalt und Farbintensität herstellen können wie Hublot. Dass dieses neu lancierte Modell (es gibt auch eine Variante in tiefem Grün) das kleinere 42-Millimeter-Gehäuse bekommen hat, macht sie dabei für deutlich mehr Handgelenke tragbar als die 44-Millimeter-Ur-„Big Bang“. Ein extrem auffälliger Chronograf – und ein strahlender Hingucker im Alltag. Ihre Nachricht: Den lauten Auftritt trägt diese Uhr bereits im Namen. Zurückhaltung ist eine Zier? Das sollen sich ruhig diejenigen erzählen, denen ohnehin keiner zuhört. Die „Big Bang“ findet sich am Handgelenk starker Typen, denen egal ist, was das horologische Establishment denken mag, und die Zugleich auf den allerersten Blick klarmachen wollen, dass sie Sinn für neue Wege haben. Extravaganzen? Bitte sehr und unbedingt – sie sind es schließlich, die das Leben aufregend werden lassen.
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Für den Aufsichtsratsvorsitzenden
Patek Philippe – Golden Ellipse Die Uhr: Ein Klassiker, seit 1968 in der Kollektion – und nun wieder mit Edelmetallarmband versehen. Die Referenz „5738/1R“ kombiniert das ebenholzschwarze Sonnenschliffzifferblatt mit einer Extraportion Roségold. Allein das von Wellendorff für Patek Philippe gefertigte Band mit seinen in Reihen angeordneten Gliedern in Kettenoptik ist ein Kunstwerk für sich. Es wird den perfekten Proportionen und der Zurückhaltung dieser besonders schlichten und flachen Dreizeigeruhr mit Stabindexen sehr gerecht. Ihr Wert: 59100 Euro. Ihre Nachricht: Ich bin angekommen – und zwar mit einiger Wahrscheinlichkeit an der Spitze. Diese „Ellipse“ ist ein Modell für Connaisseure, die niemandem mehr etwas beweisen müssen. Eine Uhr, die jeden Trend überdauert. Sie passt – kombiniert mit sonnengebräunter Haut und einem weit aufgeknöpften Leinenhemd – gut zum Lunch im Le Club 55 von Ramatuelle. Oder doch lieber zum Savile-Row-Smoking beim Opernbesuch? Der Mann von Welt weiß natürlich, dass er zum Black Tie streng genommen gar keine Uhr tragen sollte. Aber wer derlei Regeln kennt, der darf sie auch brechen. Erst recht, wenn er im Besitz einer „Ellipse“ ist.
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Für den Privatier
Rolex – Deepsea Die Uhr: Eine Rolex aus Gelbgold, mit der – zumindest theoretisch – ein Tauchgang bis hinab in 3900 Meter Tiefe möglich wäre. „Tool-Watch“-Charakter trifft auf größtmögliche Opulenz: 322 Gramm Gewicht, leuchtend blaues Blatt und Lünette, 44 Millimeter Durchmesser, rund 17 Millimeter Bauhöhe. Es ist unmöglich, diese Uhr zu übersehen. Ein 53200-Euro-Statement. Ihre Nachricht: Ich kann mir wirklich alles erlauben! Ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Mitarbeiter, der Geschäftskontakte, des Freundeskreises. Schnell wurde nach der Präsentation der Uhr gefachsimpelt, dass dieser Goldbarren fürs Handgelenk doch eher nach Miami Beach als an den Tegernsee passt. Falsch! Sie ist vielmehr die ultimative Für-mich-Uhr – weil ich es mag, weil sie zu mir passt. Und weil ich es halt kann. Ein Zeitmesser, der zum T-Shirt besser als zum Nadelstreifenanzug passt. Eben einer für die entspannteren Stunden des Lebens, die dann ganz schnell lebhaft werden können. Denn die Gefahr, auf diese Uhr angesprochen zu werden, liegt bei 99 Prozent.
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Für den Banker
IWC – Portugieser Automatic 42 Die Uhr: Ein Zeitmesser mit Chamäleontalenten. Es muss an der Mischung aus traditionellen Designelementen und sehr modernen, klaren Linien liegen: Diese Modellreihe basiert zwar auf einem Entwurf aus den 1930er-Jahren, heute funktioniert sie als Uhr zum Anzug beim Board Meeting aber ebenso gut wie auf dem Sofa im Homeoffice. 42Millimeter Durchmesser, das ist für so eine schlichte Uhr nicht klein – passt aber perfekt zum selbstbewussten Stil der Portugieser. Nach der Neulancierung mit gewölbten Gläsern auf Vorder- und Rückseite wirken die Proportionen des 14000-Euro-Zeitmessers am Handgelenk sogar noch stimmiger.  Ihre Nachricht: Kommen Sie mir nicht mit Bullsh…! Ich bin zu lange dabei, um mich von Taschenspielertricks blenden oder von möglichst funkelnden Chronometern beeindrucken zu lassen. Ich bin ein verlässlicher Partner im Geschäftsalltag und weit darüber hinaus. Die Portugieser trägt großen Sinn für Neuanfang und Dynamik in sich – und strahlt zugleich eine gelassene Verlässlichkeit aus, die sich nur mit vielen Jahrzehnten Erfahrung erklären lässt. Alles in allem ein Zeitmesser, der den aktuellen Trend zu „stillem Luxus“ ausstrahlt. Nichts für Kryptospekulanten, sondern für Männer und Frauen die langfristigen Mehrwert schaffen.
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Für den Ingenieur
Chopard – Alpine Eagle 41 XP TT Die Uhr: Die Erfolgskollektion des Hauses wird weiter verstärkt. Und zwar durch eine Variante aus „Tech Titanium“ – daher das „TT“ im Namen. Gemeint ist damit „Titan Grade 5“, das sich als ebenso widerstandsfähig wie leicht bewährt hat. Das 41-Millimeter-Modell ist durch Gehäuse und Armband eindeutig als „Alpine Eagle“ zu erkennen. Nur dort, wo normalerweise das Zifferblatt in Adleraugenoptik platziert ist, gewährt diese Variante Einblicke aufs Kaliber „L.U.C 96.17-S“. Kostenpunkt: 28500 Euro. Ihre Nachricht: Lassen Sie uns über die wesentlichen Werte sprechen! Nicht nur die schöne Fassade, sondern was dahinter passiert. Bei Chopard beispielsweise ist Nachhaltigkeit ein großes Thema – vom recycelten Stahl bis hin zu ethisch gewonnenem Gold. Als unabhängiges Familienunternehmen eine Uhr im Manufakturgedanken und obendrein maximal fair zu produzieren, ist ein Kraftakt, zu dem alle Abteilungen beitragen müssen, um etwas wirklich Außergewöhnliches, Innovatives entstehen zu lassen. Diese Uhr mag also etwas technischer und kühler wirken, als man es sonst von der Marke kennt. Doch sie zeigt umso mehr, was Chopard so stark macht.
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Für den Gründer
Tissot – PRX Powermatic 80  Die Uhr: Ein gar nicht so heimlicher Champion. Fragt man Uhrenexperten nach einer guten Uhr mit einem noch besseren Preis-Leistungs-Verhältnis, dann stehen die Chancen gut, dass die „PRX Powermatic 80“ genannt wird. Sie ist die Neuinterpretation eines Modells aus den 1980er-Jahren. „P“ und „R“ stehen dabei für „präzise“ und „robust“, während sich das „X“ auf die „10“ bar – also rund 100 Meter Wassertiefe – bezieht, die sie wasserdicht ist. Mit Automatikwerk, 40-Millimeter-Stahlgehäuse und dem neuen hellgrünen Zifferblatt in Waffelmusteroptik ist die Tissot für 775 Euro ein starkes Stück Uhrmacherei. Ihre Nachricht: Ich bin ein „Watch-Guy“ – aber einer, der mit seinen Ressourcen gut haushaltet. Herz und Vernunft sind bei mir im Einklang. Die Tissot ist die perfekte Wahl für all jene, die etwas schätzen, mit der sie immer und überall einen guten Eindruck machen: beim Team, den Investoren, den Kunden, der Familie, dem Freundeskreis. Sie ist elegant und sportlich und klassisch und modisch zugleich. Sie ist die eine Uhr, die einen verlässlich begleitet …
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Für den Private- Equity-Manager
Norqain – Wild One Skeleton Die Uhr: Ein Newcomer! Norqain wurde von Ben Küffer und Ted Schneider gegründet, deren Familien schon seit Jahrzehnten in der Schweizer Uhrenbranche verwurzelt sind. Ihr Netzwerk half dann auch dabei, die Marke in rasantem Tempo wachsen zu lassen. Die knallbunten Varianten in „Coral“-Orange oder „Gecko“-Grün sind in Zusammenarbeit mit Tennis-Star Stan Wawrinka entstanden, der die 42-Millimeter-Modelle aus Carbonfasermaterial auf dem Platz trägt. Preis: 5250 Euro.  Ihre Nachricht: So sieht ein erfolgreiches Start-up aus! 2018 gegründet finden sich die „Wild One“ und andere Modelle des Hauses nun schon bei Wempe und Bucherer sowie in eigenen Boutiquen in Zürich und Singapur. Die Uhrwerke kommen unterdes zu einem guten Teil von der Tudor-Tochter Kenissi. Sexy, anders, überzeugend in der Qualität: Und da sag noch einer, dass in der Uhrenbranche kein Platz mehr für neue Player wäre. Die „Wild One“ hat jede Menge Small-Talk-Potenzial – nicht nur unter Uhrenverrückten.

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