Random & Fun Decode AFD Social – eine einfache Anleitung für potentielle Wahlsieger

Decode AFD Social – eine einfache Anleitung für potentielle Wahlsieger

Gastbeitrag von Sven Wedig, Gründer und Geschäftsführer der Vollpension Medien GmbH

Es regt ihn auf, dass die AfD bei Jungwählern so gut abschneidet: Sven Wedig ist Gründer der Mediagentur „Vollpension“, die sich unter anderem auf Influenzer-Marketing spezialisiert hat. Hier sind seine sieben Tipps, wie sich dagegen halten lässt.

Es ist gleichermaßen einfach wie erschreckend. Einfach deswegen, weil absolut gar nichts Raketenwissenschaft ist von dem, was die AFD online, vor allem im Bereich Social Media tut. Erschreckend ist eher, dass alle anderen Parteien nicht in der Lage sind, in der digitalen Welt dagegen zu halten. Dabei würden schon ganz triviale Maßnahmen greifen, wenn sie nur mal jemand priorisieren würde. 

Ich schlage also vor: Lasst sie uns mit ihrer eigenen Einfachheit schlagen. Wie das gelingen kann, zeige ich euch mit dieser Anleitung für wirklich demokratische Parteien, die so sicher ist, dass sie sogar idiotensicher ist. Hoffentlich geht es damit in den nächsten Monaten mal einen gewaltigen Schritt in die richtige Richtung!

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1. Social First
In den Customer Journeys aus den Jahren 2024 und 2025 heißt es sicher: Digital First. Studien zeigen aber, dass sogar der erste Kontaktpunkt, die erste „Suche“ auf den Social Media Plattformen stattfindet. Übersetzt: Allokiert Ressourcen genau entlang dieser Customer Journey und priorisiert im crossmedialen Mix Social Media an die erste Stelle. Oder, um es ganz einfach auszudrücken: 20.15 ist tot, lang lebe always on.
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2. Community Management
„Always on“ bringt uns natürlich ganz schnell in Richtung Community Management und damit in die 24/7 Verwantwortung, auf wirklich absolut alles zu reagieren, und zwar richtig schnell. Morgens, mittags, abends und nachts und ja, auch auf externen Profilen und Plattformen. Je aktiver ihr seid, umso sichtbarer werdet ihr. Die AFD organisiert sich hier sogar in Gruppen via Telegram oder WhatsApp und gamifiziert fast schon das gegenseitige Engagement. Wieder einfach: Haut in die Tasten, bis quasi die Finger bluten, sonst verliert ihr gegen Leute, die es eigentlich nicht besser können, sondern nur umtriebiger sind. Koordiniert euch mit den einfachsten Tools, egal ob Signal, Slack, WhatsApp. Es gibt hier kein „falsch“, solange ihr etwas tut. Social Media ist keine Einbahnstrasse in der Kommunikation, sondern sowas von mehrspurig. Traut euch, laut und anders zu sein und schaut doch gerne mal bei Unternehmen wie Burger King oder der Deutschen Bahn rein. Die haben es auch nicht leicht in der Außenwahrnehmung, zeigen uns aber gerade im Community Management, wie es funktionieren kann. 
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3. Bewegtbild
Das horizontale Gewerbe ist jetzt vertikal! Hier ist die Frequenz der AFD und ihr Fokus auf das vertikale Bewegtbild hoch. Und genau da müssen wir alle hin. Produziert alles mit was, sich bewegt, vor allem Menschen. Hierbei lohnt es sich, den (Kamera)-Fokus nicht nur auf die erste Reihe zu stellen, sondern auch ein Auge für die „Hidden Champions“ zu haben. Ihr braucht kein professionelles Kamerateam, wenn ihr gute Ideen habt. Dann ab damit in die (gute) Post Production, alles in einen durchdachten Redaktionsplan übertragen und dann ohne persönliche Befindlichkeiten einfach mal schauen, was funktioniert und was nicht. Ihr werdet im Handumdrehen die ersten wichtigen Learnings haben und seid so in der Lage, zielführenden Content unter die Leute zu bringen. Und das am besten in einer richtig krassen Frequenz! Ach ja, hier noch ein kleiner Sidehack: Nehmt vielleicht mal die „verbrannten“ Gesichter raus aus den Kampagnen und schaut, ob ihr Social seitig neue Heroes aufbauen könnt, oder will noch irgendjemand Söder am Schreibtisch sehen?
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4. Click Baiting
Investiert in gute Headlines, lernt von mir aus auch von Axel Springer, oder guckt euch da was ab, wenn auch nur temporär. Je mehr ihr in den ersten drei Sekunden catcht, um so größer sind eure Erfolgschancen. Bleibt dabei natürlich eurer DNA und euren Werten treu, aber traut euch auch mal, ins kalte Wasser zu springen. Es ist doch traurig, mit welchen Headlines die AfD Reichweiten gewinnt. Und wenn die es können, kann es jeder. Clickbaiting scheint in den Augen so einiger salonfähig geworden zu sein. Sollten wir uns nicht fragen, ob es das auch „in gut“ gibt?  
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5. Money, Money, Money
Donald Trump hat gezeigt, was es bedeuten kann, mehr Social und Digital zu budgetieren als alle anderen. Aber ist es wirklich so schwer, mehr Geld freizustellen für die höchste Prio in der Kommunikation? Ich meine damit den Kampf gegen die Online-Dominanz der AfD. Trump by the way hat teilweise 10x soviel Werbebudget ausgegeben, wie alle Wettbewerber zusammen. Auch ohne die finanziellen Möglichkeiten des umstrittenen Ex-Präsidenten habt ihr Möglichkeiten. Ein kurzes, aber intensives Lernmeeting pro Woche aus dem ihr hoffentlich mit klaren Empfehlungen an eure Content Crew heraus kommt. Fokus: Auf welche Themen und Zielgruppen könnt ihr noch mehr skalieren?  Apropos Meeting, die machen auch digital Sinn. Täglich solltet ihr natürlich die aktuellen Highlights und Lowlights besprechen, um heraus zu finden, wie ihr in kurzer Zeit mehr aus eurem Budget holen könnt.  
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6. Der Follower ist tot, ich schrei vor Glück
Vergesst die Zielrichtung „Follower“. Die ist in etwa so aussagekräftig wie die Einschaltquote im TV, quasi oldschool. In Zeiten, in denen die Plattformen immer mehr die organischen Reichweiten im Verhältnis zu den Followern reduzieren, kann und darf Follower kein KPI mehr sein. Relevant sind stattdessen Engagement, die Netto-Reichweite und die Impressions. Hier geht es um den Werbedruck und was der bedeutet, hat uns in den letzten zwei Jahrzehnten wohl am erfolgreichsten Zalando gezeigt. Klar, sowas kostet Kohle, macht dich aber am Ende auch zum Größten, oder eben zum Wahlsieger. Also haut alles an Paid, Organic und Engagement rein, was euch zur Verfügung steht. Es gibt kein Limit. Mehr ist mehr.
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7. Von Influencer*innen zu Creator*innen
Hier versteckt sich sicherlich das größte Potential. Versucht ruhig, die Influencer*innen als Betreiber ihrer eigenen Content Maschine zu betrachten. Die Netto-Reichweiten kosten im Verhältnis zu viel Geld. Also empfiehlt sich der naheliegende Weg über den Content. Lasst relevante Creator*innen interessanten Content in ihrem Style aufbereiten. Und den nutzt ihr dann für eure Accounts, verlängert ihn Paid, optimiert das Ganze mit eurem neu organisiersten kuratierten Engagement und schon seid ihr einen ganzen Schritt weiter, als die angebliche Alternative für Deutschland. Ich wünsche uns allen viel Erfolg dabei. Von der südlichsten Ecke des Landes bis hoch nach Sylt! 😊

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