Life & Style »Unsere Gesellschaft ist in Sachen Drogen pervers«

»Unsere Gesellschaft ist in Sachen Drogen pervers«

Star-Investor Christian Angermayer und seine internationalen Milliardärsfreunde wollen Doping bei Olympia salonfähig machen. Rebellischer Mut oder Sucht nach Rendite?

Interview MARIKA SCHAERTL

Du willst bei den Enhanced Games als alternative internationale Olympia-Veranstaltung gedopte Sportler gegeneinander antreten lassen. Ist das nicht gegen den urgriechischen Gedanken von Sportsgeist?

Ich mag den Begriff Doping nicht, weil jeder damit fälschlicherweise Illegalität assoziiert. Passender ist der Begriff Performance-Enhancing Drugs (PEDs). Jeder Teilnehmer muss einen Arzt haben, der ihn offiziell betreut. Und die Medikamente dürfen keine Nebenwirkungen haben. Im antiken Griechenland waren die Olympischen Spiele quasi Enhanced Games. Performance-Enhancing war erlaubt und erwünscht. Natürlich gab es damals nicht die heutigen Methoden, aber es gab Substanzen, die zum Beispiel Schmerz unterdrücken konnten. Die Idee, dass das böse ist, ist eine moderne Idee.

Was ist deine Motivation?

Fairness und Gewinnstreben. Eine Studie der internationalen Doping-Agentur WADA vermutet, dass etwa 44 Prozent aller professionellen Leichtathleten doch dopen. PED-freie Olympische Spiele sind eine tolle Idee, aber dann bitte wirklich clean für alle. Sonst ist es eine Farce. Bei den Enhanced Games werden Athleten zeigen können, was der menschliche Körper mit der Hilfe von Wissenschaft leisten kann. Am wichtigsten ist die absolute Transparenz bei den Events. Zudem können die Enhanced Games eine der größten und wertvollsten Sportmedienfirmen der Welt werden. Das ist dann auch finanziell unglaublich lukrativ.

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