Green & Sustainability Miele-Schock: Die Industrie steht in Flammen

Miele-Schock: Die Industrie steht in Flammen

Brandalarm schrillt in der deutschen Industrie: BASF, Bosch, Volkswagen, Bayer – ein Schwergewicht nach dem anderen verkündet Massenentlassungen. 

Doch es ist nicht nur eine Konjunkturdelle, die wir erleben – der gesamte Industriestandort Deutschland steht auf dem Spiel. Die Wirtschaft ruft die Politik dringend dazu auf, sich sofort um die Wettbewerbsfähigkeit zu kümmern.

Das jüngste Opfer auf der Liste ist Miele: Der renommierte Hausgeräte-Hersteller muss etwa 2000 Arbeitsplätze abbauen, wobei das Waschmaschinenwerk in Gütersloh besonders bedroht ist. Die Produktion wird aufgrund der ungünstigen Standortbedingungen in Deutschland schrittweise nach Polen verlagert. Eine bittere Pille für das Unternehmen, das mitten in seinem Jubiläumsjahr stehen muss – vor genau 125 Jahren wurde Miele gegründet und ist weltweit für seine hochwertigen Produkte bekannt.

Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter in vierter Generation, bringt die Herausforderungen auf den Punkt: „Wenn die Kosten an einem Standort zu hoch sind, wird es schwierig.“ Deutschland habe seit jeher hohe Lohnkosten, aber jetzt seien auch die Energiekosten, Abgaben und die Bürokratie auf Rekordniveau. Er appelliert dringend an die Politik, den Strompreis zu senken und die Bürokratie abzubauen, um die Innovationskraft zu stärken.

Der Miele-Schock steht symbolisch für die Krise der deutschen Industrie. Die Verbände warnen vor einem Flächenbrand im produzierenden Gewerbe, und die Zahlen sprechen für sich: Die Chemieindustrie hat innerhalb von zwei Jahren 23 Prozent ihrer Produktion verloren, ein historischer Einbruch in energieintensiven Branchen droht.

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