Leadership & Karriere Stille Stärke im Job: Introversion als Karrierevorteil

Stille Stärke im Job: Introversion als Karrierevorteil

Introversion, aber eine steile Karriere – das wirkt für viele wie ein Widerspruch. So sind es häufig auffällige und laute Menschen mit starker Meinung, die es im Job an die Spitze schaffen. Introvertierte Kolleginnen und Kollegen hingegen werden häufig übersehen und von vielen als schüchtern und zurückhaltend wahrgenommen. Dabei könnten Introvertierte durch ihre Persönlichkeit sogar im Vorteil sein, wenn es um die Karriere geht.

Introversion vs. Extraversion – Wo liegen die Unterschiede?

Introversion wird häufig mit Schüchternheit in Verbindung gebracht. Dabei hängt das nicht zwingend miteinander zusammen, denn schüchtern zu sein ist ein erlerntes Verhalten und kein Persönlichkeitsmerkmal, wie es die Introversion ist. Doch was bedeutet es nun, introvertiert zu sein? Introvertierte Menschen ziehen ihre Energie aus dem Alleinsein oder aus tiefen Gesprächen mit engen Vertrauten. Deshalb sind diese Personen meist nicht so viel unter anderen Menschen wie Extravertierte. Small Talk liegt Introvertierten oft nicht gut, das Netzwerken fällt eher schwer. In großen Gruppen nehmen sie meist die Beobachterrolle ein, auf äußere Einflüsse wie Geräusche reagieren viele introvertierte Menschen außerdem sensibler.

All das führt dazu, dass viele (insbesondere fremde) Menschen den introvertierten Personen eher ihre Energie rauben. Extravertierte sind ganz anders – sie ziehen Energie aus sozialen Interaktionen, sind allgemein eher gesprächig und gut gelaunt. Wo die einen also eher blühend im Rampenlicht stehen, erstrahlen die anderen in der ruhigen Tiefe ihrer Gedanken.

Introversion als Karrierevorteil

Das wirkt sich auch auf die Karriereleiter aus. Denn häufig gehen introvertierte Menschen in der Masse durch ihre ruhige Art unter, werden von Chefinnen und Chefs eher übersehen. Dabei ist Introversion eigentlich überhaupt kein Karrierenachteil – man muss nur wissen, wie man seine Stärken gut nutzt.

So können introvertierte Menschen besonders gute Führungskräfte sein, da sie empfindsamer für schlechte Stimmungen in Teams sind und durch ihre Fähigkeit zum guten Zuhören eher die Bedürfnisse ihrer Angestellten wahrnehmen. Außerdem tendieren sie dazu, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders zu fördern und zu unterstützen. Gleichzeitig neigen Menschen mit Introversion dazu, Situationen intensiv zu analysieren und Entscheidungen mit viel Bedacht zu treffen, was langfristig zu effektiveren Ergebnissen führen kann.

Introvertierte Menschen sind zudem häufig Meister der Konzentration. In einer Welt voller Ablenkungen können ihre Fähigkeiten zum Fokussieren auf eine Aufgabe dazu beitragen, dass Projekte effizienter abgeschlossen werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn Präzision und Detailgenauigkeit gefragt sind. Außerdem legen Studien nahe, dass Introvertierte im Studium besser abschneiden als Extravertierte – auch sind Hochbegabte häufiger introvertiert, wenngleich Introvertierte in der allgemeinen Gesellschaft in der Unterzahl sind.

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