Random & Fun Wenn die Liebe im Berliner Senat regiert – kann das gut gehen?

Wenn die Liebe im Berliner Senat regiert – kann das gut gehen?

Der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner und seine Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch sind das jüngste und derzeit populärste Paar in der deutschen Politik. Die Kritik prasselt auf sie ein. Psychologen vom Fach finden so eine Amtsliaison gar nicht schlecht. So lange jedenfalls, wie es zwischen den beiden nicht kracht.

Berlin ist arm aber sexy. Die Einschätzung, einst von Klaus Wowereit als regierender Bürgermeister der Hauptstadt ins Spiel gebracht, teilt offenbar auch sein aktueller Nachfolger: Kai Wegner hat sich in seine Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch verliebt, hat Familie und Hund, mit denen er vergangenes Jahr noch erfolgreich Wahlkampf gemacht hatte, verlassen, und beide leben nun zusammen als Paar, wie ihr Anwalt mittlerweile offiziell bestätigt hat. „Unabhängig davon, dass eine derartige Konstellation keinen rechtlichen Bestimmungen widerspricht, ist es natürlich selbstverständlich, dass die Beteiligten im Zusammenhang mit ihrer Amtsführung Privates und Berufliches strikt trennen“, fügt der Rechtsvertreter der beiden hinzu.

Dürfen die das also? Ist nicht Wegner eigentlich eine Art Chef der Senatorin? Was ist eigentlich davon zu halten, wenn die Liebe einen – oder genauer gesagt zwei – im Amt erwischt? 

Psychologen und Berater kennen das Thema aus dem Effeff. Denn, was die Paare als besonderes Glück empfinden, ist tatsächlich ein Vorgang, wie er fast in jedem Betrieb vorkommt. Laut einer Befragung der Online-Partnervermittlung Elite Partner hat sich jeder dritte Deutsche schon mal in einen Kollegen verliebt, knapp jeder vierte hat sogar seinen Partner im Job kennengelernt. Das ist allein schon aus zeitlichen Gründen mehr als verständlich. Im Durchschnitt verbringen Angestellte 41 Stunden pro Woche auf der Arbeit, viel Zeit, um Mitmenschen kennen zu lernen. Geht es beim Galadinner nur ums Aussehen und Manieren, erfährt man im Büro mehr über die Arbeitsmoral, die Stressresistenz und die Teamfähigkeit. Und Menschen, die im gleichen Unternehmen arbeiten, sind sich oft näher, weil sie einen vergleichbaren Berufsweg und gemeinsame Interessen haben, sagt Hannes Zacher, Professor für Arbeitspsychologie an der Universität Leipzig in einem Beitrag des Handelsblatts zum Thema. „Beziehungen von Menschen, die sich ähnlich sind, halten oft länger.“ 

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