Life & Style Stur Cookware: Mit Pfannen zur erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne

Stur Cookware: Mit Pfannen zur erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne

Für bekennende Lifestyle-Yuppies wird die Frage nach der perfekten Pfanne keine große Rolle spielen. Immerhin gibt es Wolt, Lieferando und den authentischen Vietnamesen hier direkt um die Ecke. Doch wer im hippen Big-City-Life schon einen Schritt weiter ist, lädt die Freund:innen Samstagabends auch gerne mal zum Essen ein. Die eigene neuerlernte Kochkunst muss ja präsentiert werden.

Nur wie kommt man vom Yuppie-Level auf das kochende Kosmopolit:innen-Level? Schritt Nummer eins: Die Ikea-Pfanne aus den WG-Zeiten muss gegen eine gute Pfanne ausgetauscht werden. Doch welche Pfanne ist schon so richtig gut? Die beiden Gründer Filip Mierzwa und Simon Köstler des Pfannen-Startups Stur haben eine Antwort: „Gusseisenpfannen mit einem modernem Twist“, wie sie selbst auf ihrer Homepage schreiben.

Stur produziert seine Pfannen zu 100 Prozent in Deutschland. Das besondere bei der Entwicklung: In jeden Schritt ist ihre Community eingebunden, die sie zuvor mit Hilfe eines Online-Blogs über Pfannen aufbauten. Ja, richtig: Eine Pfannencommunity, die nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch Finanzierung dank Crowdfunding hilft. Es scheint also tatsächlich viele Menschen da draußen zu geben, die sich länger als einen Ikea-Besuch mit der Wahl ihrer Küchenausstattung beschäftigen.

Wie man so eine treue Community aufbaut und was an der Stur-Pfanne besonders sein soll? Darüber haben wir mit den beiden Gründern gesprochen.

Woher kommt eure Leidenschaft für Pfannen?

Simon: Ich hatte in meiner WG nur dünne beschichtete Pfannen, die verkratzt waren und gewackelt haben. Dann habe ich nach einer Pfanne gesucht, die auch mit Studenten-Budget in Frage kommt. Da bin ich auf Eisenpfannen aus Frankreich gestoßen. Gleichzeitig haben Filip und ich E-Commerce studiert. Es gab zu der Zeit wenig Infos zu Pfannen im Internet und wir sollten sowieso eine Webseite fürs Studium bauen. Dann haben wir uns entschlossen, einen Kauf-Guide zu Pfannen umzusetzen. So ist Pfannenhelden.de entstanden. Irgendwann wollten wir ein physisches Produkt entwickeln.

Auf Pfannenhelden.de habt ihr eine große Community aufgebaut. Wie ist euch das gelungen?

Filip: In unserem Studium lag der Fokus auf SEO. Damit bauten wir für unseren Blog Traffic auf. Als wir unsere eigene Marke starteten, hatten wir schon mehrere 10.000 Besucher pro Monat. Wir haben dann eine kleine Infoseite mit Anmeldeformular auf der Website integriert und gefragt: Wenn wir eine Pfanne rausbringen, hättet ihr da Bock drauf?

Nach ein paar Monaten sind tatsächlich mehrere hundert Leute zusammengekommen, die Interesse hatten. Dass es eine Eisenpfanne wird, war für uns von Anfang an klar. Es ist eine sehr gute Lösung, die nachhaltig ist und dadurch zum Zeitgeist passt. Wir sind dann in unserer weiteren Recherche auf gusseiserne Pfannen gestoßen. Das ist in den USA ein großer Markt.

Warum benötigt es noch eine neue Pfanne auf dem Markt?

Simon: Wir wollten eine hochwertige und langlebige Pfanne, die nach unseren Werten gefertigt wird. Wir kennen alle Lieferanten aus der Lieferkette persönlich und sind regelmäßig vor Ort. Es ist schwierig, überhaupt eine Firma zu finden, die so etwas in Deutschland herstellen kann. Gemeinsam mit der Community haben wir versucht, herkömmliche Gusseisenpfannen weiter zu verbessern.

Wie genau?

Simon: Wir haben zum Beispiel den Boden verbessert. Amerikanische Gusseisenpfanne haben keinen Boden, der so glatt ist, wie unserer. In Deutschland haben wir Induktionskochfelder oder Ceranfelder. Da besteht immer die Angst, dass eine Gusseisenpfanne den Herd verkratzt. Die Antihafteigenschaften sind außerdem nicht perfekt.

Das haben wir durch eine bestimmte Produktionsart gelöst, die in dieser Form einzigartig ist. Unsere Pfannen werden mit natürlichen Pflanzenölen eingerieben und dann erhitzt, sodass sich eine Schicht darauf bildet, die die Pfannen vor Rost schützt. Dadurch entsteht außerdem eine Antihaftwirkung, die mit der Zeit immer besser wird.

Was genau macht euren Prozess so einzigartig?

Simon: Die Bearbeitung nach dem Guss. Für die USA bearbeiten die Marken nur die Innenseite. Der Boden benötigt eine deutlich längere Zeit. Mit jedem Produktionsschritt, den du hinzufügst, hast du eine höhere Fehleranfälligkeit. Dass das Produkt am Ende makellos rauskommt, ist die Hauptchallenge gewesen.

Die Community hat euch also beim Herstellungsprozess geholfen?

Filip: Wir haben alles immer mit der Community durch Umfragen abgestimmt. Ganz am Anfang waren es Skizzen, später dann 3D-Renderings und Mock-ups. Das haben wir dann wiederum in den Arbeitsprozess mit unseren Industriedesignern einfließen lassen. Die haben zehn verschiedenen Griffformen ausgearbeitet, die wir anschließend der Community vorgestellt haben. Schlussendlich haben wir aus zwei verschiedenen Designs die Griffform entwickelt.

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