Productivity & New Work Fünf erste Schritte, wie man einen guten Podcast aufbaut

Fünf erste Schritte, wie man einen guten Podcast aufbaut

Ein Gastbeitrag von Paula Thurm, Gründerin des Podcast Marketing Clubs

Podcasts sprießen aus dem Boden und Marketer:innen scheinen darin seit geraumer Zeit das Allheilmittel gegen stockende Bekanntheit und für wirkungsstarke Kommunikation zu sehen. Doch viele wissen nicht, wie der Aufbau einer nachhaltig erfolgreichen Podcast-Reihe gelingt – oft scheitern sie schon bei der Formulierung der zugrunde liegenden Ziele. Doch mit ein paar Tricks und dem Wissen um die entscheidenden Parameter, lassen sich die Erfolgsaussichten für das Projekt Podcast deutlich verbessern.

23% der deutschen hören mindestens einmal wöchentlich Podcasts: Deutschlands Podcast-Kultur im Aufwind

Laut einer Sudie von RMS hört jede:r dritte Deutsche regelmäßig Podcasts, knapp ein Viertel sogar mindestens einmal wöchentlich. Die beeindruckenden Zahlen zeigen, dass sich mit den Audios im Serienformat ein neuer wirkungsstarker Kommunikationskanal entwickelt hat. Nicht nur, weil die Anzahl der Zuhörer:innen stetig wächst, sondern auch, weil kaum ein Medium so gut geeignet ist, Vertrauen und nachhaltige Präsenz bei der jeweils relevanten Zielgruppe zu erreichen.

Podcaster:innen sind die neuen Premium-Influencer:innen. Sie gelten als Experten:innen ihrer Materie und liefern wertvolles Insider-Wissen. Ein Mehrwert, den immer mehr Hörer:innen zu schätzen wissen. Auch deshalb widmen sie ihren Lieblingspodcastern:innen überdurchschnittlich viel Zeit und Aufmerksamkeit. Allein das ist Grund genug, um sich die Do’s and Dont’s auf dem Weg zum eigenen Podcast genauer anzuschauen.

Kontinuität, authentische Stories und Learnings, die weiter bringen: Wann ein Podcast Mehrwert liefert

Wie bei fast allem, was gut werden soll, braucht auch ein Podcast vor allem die Bereitschaft, Zeit zu investieren. Um eine Hörerbasis aufzubauen und später weiterzuentwickeln, ist Ausdauer gefragt. Auch nach den ersten erfolgreichen Folgen, heißt es daher: Dranbleiben! Erst der regelmäßige qualitative Content sorgt für langfristiges Wachstum und verbessert die Platzierung auf Spotify, iTunes und Co.

Apropos Content – ein guter Podcast lebt von der richtigen Themensetzung und spannendem Storytelling. Drauf los zu quatschen mag sich im ersten Moment cool anfühlen, ist aber nur selten von Erfolg gekrönt. Besser ist es, wie ein:e Radio-Redakteur:in vorzugehen und vom Zuhörer:in aus zu denken. Wen will ich erreichen? Welche Sorgen, Wünsche und Interessen hat meine Zielgruppe? Wo kann ich eine authentische Antwort liefern? Je schneller diese Fragen geklärt sind, desto besser gelingt die Entwicklung von neuem Content. Eine authentische Geschichte mit Spannungsbogen und mit einem praktischen Learning zum Schluss hält deine Hörer:innen bei der Stange.

Auf dem wachsenden Podcast-Markt auffallen: Mit einem einprägsamen Titelbild

Es klingt paradox. Aber selbst beim Podcast kommt es auf die Optik an. Jedenfalls wenn es darum geht, neue Hörer:innen auf sich aufmerksam zu machen. Der erste Eindruck zählt. Denn jedes Jahr strömen mehr Podcasts auf den Markt, die Auswahl wird immer schwieriger. Neben einem Namen, der neugierig macht und die wichtigsten Keywords beinhaltet, und einem Trailer, der als Hörprobe dient, ist das Bild ein entscheidender Faktor, um den Play-Button zu klicken.

Die Großzahl der Hörer:innen nutzt mittlerweile Smartphones – das Titelbild erscheint da nur im Miniformat. Umso wichtiger ist es, das Cover einfach zu halten. Heißt konkret: Keine aufwendigen Muster, am besten nur eine Farbe und ein großer, klar geschriebener Titel, der sich auf das Wesentliche beschränkt. Für ein individuelles Branding taugt erfahrungsgemäß nichts besser als das sympathische Gesicht des Hosts oder der Hostin. Das sichert Wiedererkennbarkeit und baut auch visuell Vertrauen auf.

Ab ins (Home-)Studio! – Doch mit welcher Ausstattung?

Steht einmal das Podcast-Konzept und ein Skript für die Storyline, kann es ins Studio gehen. Und das kann auch zuhause oder im Büro sein. Denn für eine gute Soundqualität braucht es nicht unbedingt das modernste High-End-Equipment. Auch Mittelklasse-Mikros liefern mittlerweile gute Klangergebnisse. Vorausgesetzt der Aufnahmeort ist kleinräumig, mit viel Stoff (zum Beispiel Teppichboden) ausgestattet und verhindert so störenden Hall und Umgebungsgeräusche. Mit einer Software zum Recording und Schneiden, Kopfhörern und einem Hoster für die spätere Veröffentlichung ist die Ausstattung komplett.

Wie ein Feuerwerk: Die Launching Phase kann beginnen

Jetzt beginnt die wirklich heiße Phase. Denn auch wenn dein Content und die Soundqualität allen Zweifeln erhaben sein sollte, wird niemand davon etwas mitkriegen, wenn deine Produktion im Meer der Podcasts untergeht. Um Auftrieb zu bekommen, sind gerade zu Beginn Abonnenten:innen, Bewertungen und Verlinkungen wichtig. Erst dann wird der Algorithmus auf den Streaming-Plattformen merken, dass dein Podcast offensichtlich einen Nerv getroffen hat. Je mehr Traffic, desto besser.

Das gilt übrigens genauso für den Content in der Launching-Phase: Eine Folge pro Tag, ist nach meiner Erfahrung die Grundlage für einen guten Auftakt, der nicht nur für einen soliden Hörer:innenstamm, sondern auch für ein Plus an Motivation und Commitment bei der kommenden Podcast-Produktion sorgt.

Der schnelle Weg: Wie sich Marken mit Podcast-Kooperationen positionieren können

Auch für alle, denen ein eigener Podcast zu viel Arbeit ist, gibt es eine gute Nachricht. Denn nach einer Studie von AS&S Radio genießt Podcast-Werbung bei fast neun von zehn Hörern:innen volle Akzeptanz. Und hier kommen wieder die Premium-Influencer:innen ins Spiel, die einen enormen Vertrauensvorsprung zur passenden Zielgruppe mitbringen. In Absprache mit dem Host oder der Hostin können Werbeinhalte ohne Bruch in den Podcast integriert werden, sodass es eher klingt, wie eine Empfehlung von guten Freund:innen. Im besten Fall passen die Einspieler und Inhalte so gut auf die Zielgruppe, dass die Podcast-Hörer:innen sie als Bereicherung empfindet.

Egal, ob in Eigenregie oder über Kooperationen: Wer seine Zielgruppe authentisch und tiefgründig erreichen will, tut gut daran, auf Podcasts zu setzen.

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