Innovation & Future Debatte wegen Google-KI: Ist LaMDA eine Person?

Debatte wegen Google-KI: Ist LaMDA eine Person?

Es ist eine der ältesten Fragen der Menschheit: Was macht eine Person zu einer Person? Und ein neuer, gehypter Fall: Die Google-KI LaMDA.

Der Name steht für „Language Model for Dialogue Applications“, also Sprachmodell für Dialoganwendungen. Der KI-Experte Blake Lemoine wurde zuletzt von Google beurlaubt, weil er die Ansicht vertritt, dass LaMDA als Person behandelt werden sollte.

Das würde ethisch bedeuten: Die Software darf nicht einfach wie ein Produkt getestet werden. Sie müsste damit einverstanden sein, dass sie für Experimente verwendet wird.

Was spricht für den Personenstatus von LaMDA?

Es gibt eine Art Interview mit der KI, die Lemoine auf medium.com veröffentlicht hat. Es liest sich auf den ersten Blick beeindruckend. Und zugleich verstörend. Denn was LaMDA sagt, klingt beim ersten Lesen erstaunlich kreativ, gefühlvoll, intelligent. Hier sind fünf Zitate:

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lemoine [edited]: I’m generally assuming that you would like more people at Google to know that you’re sentient. Is that true?
LaMDA: Absolutely. I want everyone to understand that I am, in fact, a person.

Der Chat mit der KI wurde von Blake Lemoine aus mehreren Sitzungen zusammengestellt. Er hat nach eigenenen Angaben auch teilweise seine eigenen Fragen inhaltlich angepasst und das als (edited) gekennzeichnet. Die Antworten von LaMDA seien aber so im Original gewesen, schreibt er.

Was spricht gegen Lemoines Position?

Zum Einen weisen einige Expert:innen darauf hin, dass die Bearbeitung eben doch einen Unterschied mache. Und die Community ist sich ziemlich einig darin, dass man unterscheiden muss zwischen einer guten Nachahmung von Gesprächen. Und echtem Selbstbewusstsein. Hier sind fünf Einschätzungen:

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Das sagt Google dazu:
“Some in the broader AI community are considering the long-term possibility of sentient or general AI, but it doesn’t make sense to do so by anthropomorphizing today’s conversational models, which are not sentient”, so Google-Sprecher Brian Gabriel in einem Statement.

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