Productivity & New Work „Inventing Anna“: Fünf Dinge, die wir von der Hochstaplerin Anna Sorokin lernen können

„Inventing Anna“: Fünf Dinge, die wir von der Hochstaplerin Anna Sorokin lernen können

„Inventing Anna“ ist eine Top-Mini-Serie auf Netflix. Warum? Der gelebte Hedonismus und die Art und Weise wie Anna Delvey, eigentlich Sorokin, die New Yorker High Society hinters Licht führt, lösen pure Faszination aus. Ja, schon gar Bewunderung für die junge Wannabe-Unternehmerin.

Delvey ist eine Visionärin. Millionenschwer, wie sie behauptet, aber in Wahrheit mittellos. Mit einem Businessplan und Investments will sie ihr eigenes Unternehmen aufbauen. Einen Club, exklusiver als das Soho – bis all ihre Lügen in sich zusammenfallen. Erzählt wird die Story in der Story von der Journalistin Vivian Kent. Von Anna Delvey können wir so einiges Lernen, denn ihre Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit:

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„Unterscheide Persönlichkeit von beruflichen Qualitäten“

Dieses Zitat ist die Quintessenz für Anna Delvey, geht es um gute aufgestellte Teams. Zu Beginn der zweiten Folge sagt sie gegenüber Kant, dass dieses Prinzip sie zum (Fast-)Erfolg geführt habe. Für Delvey steht nicht der Mensch im Vordergrund, sondern seine berufliche Qualitäten. Sind sie gut und die Person passt ins Team, sieht es Delvey als ihr Problem an, wenn sie den Menschen persönlich nicht mag. Dieser Ansatz widerspricht zwar dem gegenwärtigen New-Work-Ethos, aber wir finden ihn fair und reflektiert.

Setze auf Understatement

Dieses Learning mag komisch klingen, bedenkt man, dass Delvey tausende Dollar für Luxus aus dem Fenster geschmissen hat. Aber dennoch: Delvey hat Stil. Sie ist selbstbewusst. In entscheidenden Momenten trägt sie nicht zu dick auf – zumindest zu Beginn der Mini-Serie.

Sie versucht sich auf ihr Ding zu fokussieren und spricht pointiert wohl überlegte Sätze, die bei anderen Eindruck hinterlassen. Das heißt nicht, dass du schüchtern sein oder dich weniger einbringen sollst. Ganz im Gegenteil. Delvey ergreift auch jede Chance, teilweise forsch, aber noch so, dass sie danach positiv im Gedächtnis bleibt.

Manchmal ist der einzige Weg die Hintertür

„Inventing Anna“ zeigt auch, dass die Welt der Reichen und Schönen eine ist, in der Männer dominieren – und alte Leute. Ihr Vorhaben, ein eigenes Unternehmen zu gründen, stellt sie vor einige Hürden. Nicht immer kann Delvey den direkten Weg gehen. Manchmal muss sie sich anhand emotionaler Argumente Gehör verschaffen oder auch andere Menschen vorführen, um selbst gesehen zu werden und so wiederum voran zu kommen.

Auf die Arbeitswelt übertragen heißt das, dass man manchmal auf ungewöhnliche Methoden zurückgreifen muss, wenn der direkte Weg nicht klappt. Ihr wollt ein Projekt leiten, aber man nimmt euch nicht ernst? Dann holt euch eine Person ins Team, die von allen respektiert wird und überzeuge sie von deiner Idee. Ihren Status kannst du ruhig für dich nutzen. Sowas hat Anna auch gemacht und tut niemandem weh.

Verhalte dich wie „altes Geld“

Ihr seid neu in einer Firma oder neu in einer Position? Lernt die Regeln, lernt den Habitus, seid euch eurer Person bewusst und dann Abfahrt à la Delvey. Verhaltet euch so als wäre das schon immer eure Liga gewesen. Als wärt ihr schon seit Jahren im Business. So merkt man euch Unsicherheiten und Zweifel, die zu Beginn normal sind, nicht an. Vielleicht verschwinden sie so sogar schneller, weil ihr merkt, dass ihr gut zurecht kommt, das Game beherrscht und euch alle in ihren Kreis aufnehmen.

„Wenn man keine neuen Ideen hat, muss man die alten größer machen“

Auch dieser Satz stammt von Delvey höchstpersönlich. Sie sagte ihn in der dritten Folge im Zusammenhang mit einem Kunstwerk und einer Künstlerin: Dass Delvey ihre alten Arbeiten mehr mochte. Denkt man genauer darüber nach, ist dieses Learning ziemlich wertvoll. Nicht immer ist man eine Ideenschleuder und nicht immer ist das notwendig. Man kann auch auf alte Ideen zurückgreifen, die vielleicht untergegangen sind oder nur in Teilen umgesetzt wurden und sie recyceln.

Wichtig dabei ist dafür zu sorgen, dass sie bei diesem mal dann wirklich groß werden. Also setzt einen drauf, erstellt eine spektakuläre Powerpoint, rührt ordentlich die Werbetrommel für euch selbst.

Zum Schluss möchten wir euch noch diese Weisheit von Delvey mit auf den Weg geben, die uns beim Schauen der Serie im Gedächtnis geblieben ist und zu der es nicht viele Worte braucht: „Lass dich niemals anhand deiner Vergangenheit definieren, zeig lieber, was für eine Zukunft du dir aufbaust.“

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