Female Entrepreneurship Miyana Berlin bietet feminine Schuhe an, bei denen Größe keine Rolle spielt

Miyana Berlin bietet feminine Schuhe an, bei denen Größe keine Rolle spielt

Serie Gründung: Der Begriff Diversity ist in den letzten Jahren zum großen Catchword der Fashionbranche gewordenDoch wie ernst meinen es die Modelabels damit? Plus-Size- oder PoC-Models zu zeigen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch Diversity kann sich auch in anderen Bereichen zeigen – zum Beispiel in den Produkten selbst.

„Übergröße“ klingt unsexy

Anna Nußbaum trägt Schuhgröße 42/43. Als Frau war es für sie immer ein Problem, passende Schuhe zu finden. Das heißt: passende Schuhe, die sie auch schön findet. Wie vielen anderen Frauen blieb ihr oft nur der Gang in die sogenannten Übergrößenläden. „Übergröße“ – das klingt in ihren Ohren in etwa so sexy, wie die Schuhe leider häufig auch aussahen.

Mittlerweile gibt es dank des Internets und großer Versandhändler natürlich ein breiteres Angebot. Trotzdem ist es Nußbaum zufolge immer noch eine Herausforderung für Frauen, Schuhe in größeren Größen zu finden. Wenn man eben keine Sneaker tragen will, sondern zum Beispiel etwas Schickes zum Ausgehen.

„Mein Ziel ist, dass es feminine Schuhe in jeder Größe gibt, dass die Größe keinen Unterschied mehr macht“, formuliert Nußbaum ihr Ziel. Über ihr Label Miyana Berlin bietet sie Schuhe für Frauen in den Größen 37 bis 45 im High-Quality-Segment an, mit dem Label „Made in Italy“.

Nur eine Fabrik kann liefern

Doch verlief die Suche nach Produzent:innen ziemlich komplex: „95 Prozent wollten partout nicht eine Größe über 41 herstellen“, sagt Nußbaum. Sie schrieb und telefonierte mit verschiedenen italienischen Produzent:innen – erfolglos. Dann versuchte sie es über den deutschen Handelsattaché in Italien. Auf seine Annonce hin meldeten sich rund 60 italienische Schuhproduzent:innen. Wie viele davon am Ende infrage kamen? „Wie die Faust aufs Auge hat nur einer gepasst“, sagt Nußbaum. Und mit dem arbeitet sie bis heute zusammen.

Seit Neuestem in der Kollektion: Schuhe ab Größe 37

DIY: einfach mal machen

Nußbaum zeichnet ihre Designs selbst, per Hand. Ihr Produzent wiederum schickt ihr Materialproben zu. Und so wird über kurz oder lang ein Schuh draus. Nußbaum ist dabei keine Designerin, sondern kommt aus der BWL. Über Schuhdesignkurse und Einfach-mal-machen-Attitüde hat sie sich das Schuhedesignen einfach selbst beigebracht.

Auch ihr Team ist noch überschaubar: Sie arbeitet ausschließlich mit Freelancern zusammen. Etwa wenn es um Social-Media-Ads, PR, Tracking oder ihre Website geht. „Genau so, wie man sich das bei einem Startup vorstellt, packe ich die Bestellungen selbst und bring sie zur Post“, sagt Nußbaum. Ihr wichtigstes Learning als One-Woman-Show: Mit Leuten sprechen, sich austauschen, Meinungen anhören. „50 Gespräche bringen vielleicht nichts, aber das 51. Gespräch dann schon“, sagt sie.

Seite 1 / 2
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Macht-Ohnmacht Spiralen – toxisches Beziehungsmuster zwischen Männer und Frauen Female Entrepreneurship
Macht-Ohnmacht Spiralen – toxisches Beziehungsmuster zwischen Männer und Frauen
Ältere Mütter erziehen schlauere Kinder Female Entrepreneurship
Ältere Mütter erziehen schlauere Kinder
Rentenunterschiede in Deutschland: Ein Blick auf die Frauenrenten Female Entrepreneurship
Rentenunterschiede in Deutschland: Ein Blick auf die Frauenrenten
Frauen im Job: Führungskräfte oder doch nur Büro-Mütter? Female Entrepreneurship
Frauen im Job: Führungskräfte oder doch nur Büro-Mütter?
Von der Architektin zur Tee-Visionärin: Wie Christiane Tillner Tee zum Lifestyle erhebt Female Entrepreneurship
Von der Architektin zur Tee-Visionärin: Wie Christiane Tillner Tee zum Lifestyle erhebt