Personal Finance Was der Regierungskurs für Arbeitnehmer bedeuten könnte: Steigende Beiträge und sinkende Nettoeinkommen

Was der Regierungskurs für Arbeitnehmer bedeuten könnte: Steigende Beiträge und sinkende Nettoeinkommen

Während Schwarz-Rot Regierungspläne schmiedet, droht Arbeitnehmern ein massiver Kaufkraftverlust. Steigende Sozialabgaben bei gleichbleibenden Steuern könnten das Netto-Gehalt bald deutlich schmälern – und selbst der designierte Kanzler räumt ein, dass diese Befürchtung „nicht unberechtigt“ sei.

Die Rechnung für den deutschen Sozialstaat wird teurer – viel teurer. Während die neue Regierungskoalition noch ihre Pläne schmiedet, rollt auf Deutschlands Arbeitnehmer eine Welle von Beitragserhöhungen zu. Der Grund: Die demografische Entwicklung und steigende Kosten im Gesundheitssystem treiben die Sozialversicherungsbeiträge in die Höhe, während Steuersenkungen auf sich warten lassen.

Merz gesteht: Weniger Netto vom Brutto

Friedrich Merz hat im BILD-Interview Klartext gesprochen – und das dürfte vielen Arbeitnehmern nicht gefallen. Auf die Frage, ob die Deutschen künftig weniger Netto vom Brutto haben werden, antwortete der designierte Kanzler: „Die Befürchtung ist aus heutiger Sicht sicherlich nicht unberechtigt.“ Gleichzeitig versicherte er, für eine Trendwende sorgen zu wollen.

Doch Experten zeichnen ein düsteres Bild. Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft warnt: „Die neue Koalition steuert in ernsthafte Finanzierungsschwierigkeiten“. Die Folge seien unausweichlich höhere Beiträge für Renten-, Pflege- und Krankenversicherung.

Dramatischer Anstieg der Sozialabgaben

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Bereits heute liegen die Sozialabgaben für Beschäftigte und Arbeitgeber bei 42,3 Prozent des Einkommens. Nach Berechnungen von Wirtschaftsexperten ist ein Anstieg auf knapp 46 Prozent in den kommenden Jahren kaum zu vermeiden.

Was das konkret bedeutet? Für einen Arbeitnehmer mit 4000 Euro Monatsgehalt, der derzeit rund 850 Euro Sozialabgaben zahlt, kämen monatlich etwa 75 Euro zusätzlich hinzu – macht 900 Euro Mehrbelastung pro Jahr. Und das bei gleichbleibender Steuerlast.

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