VW startet mit Gewinneinbruch: Wolfsburger Zahlen-Schock zum Jahresauftakt
Europas größter Autobauer muss im ersten Quartal 2024 einen massiven Gewinnrückgang verkraften. Trotz steigender Umsätze drücken Sondereffekte und Rückstellungen das Ergebnis deutlich unter Markterwartungen.
Volkswagen hat den Jahresstart 2024 gründlich verpatzt. Der Wolfsburger Autobauer verzeichnete in den ersten drei Monaten einen dramatischen Gewinneinbruch, während Analysten mit deutlich besseren Zahlen gerechnet hatten. Besonders pikant: Während die Verkaufszahlen steigen, belasten Sondereffekte in Milliardenhöhe das Ergebnis.
Gewinneinbruch trotz Absatzplus
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das operative Ergebnis schrumpfte auf 2,8 Milliarden Euro – ein massiver Rückgang gegenüber den 4,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzrendite sank von soliden 6 Prozent auf magere 3,6 Prozent. Dabei waren die Markterwartungen mit prognostizierten 4 Milliarden Euro beim operativen Ergebnis und einer Rendite von etwa 5 Prozent deutlich optimistischer.
Bemerkenswert ist dabei, dass der Konzernumsatz im gleichen Zeitraum um drei Prozent auf 78 Milliarden Euro zulegte. Auch die Auslieferungen entwickelten sich positiv: Mit gut 2,1 Millionen verkauften Fahrzeugen aller Konzernmarken verzeichnete VW ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Milliardenschwere Sonderbelastungen
Für den Gewinneinbruch macht der Dax-Konzern Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro verantwortlich. Den Löwenanteil bilden dabei Rückstellungen von rund 600 Millionen Euro im Zusammenhang mit der verschärften CO2-Regulierung in Europa. Seit diesem Jahr gelten in der EU strengere CO2-Grenzwerte, wobei die EU-Kommission den Herstellern kürzlich mehr Zeit für die Zielerreichung eingeräumt hat.
Weitere Belastungen entstanden durch Restrukturierungsmaßnahmen bei der Softwaretochter Cariad in Höhe von 200 Millionen Euro. Zusätzlich schlugen „Rückstellungsanpassungen für die Dieselthematik“ sowie Wertberichtigungen für Fahrzeuge, die nach der Einführung der Trump-Zölle auf dem Weg in die USA sind, mit insgesamt 300 Millionen Euro zu Buche.