Tesla-Crash: Gewinn bricht um 71 Prozent ein – Musk zieht Konsequenzen
Teslas Zahlen rauschen in den Keller, während der CEO politisch Schlagzeilen macht. Nun will Elon Musk seine Prioritäten neu ordnen und sich wieder stärker dem kriselnden E-Auto-Konzern widmen.
Der Elektroautobauer Tesla hat im ersten Quartal 2025 einen dramatischen Gewinneinbruch erlebt. Die Zahlen verfehlen die Erwartungen der Analysten deutlich, während die Aktie seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent an Wert verloren hat. Gleichzeitig gerät CEO Elon Musk zunehmend in die Kritik, das Unternehmen wegen seiner politischen Ambitionen zu vernachlässigen.
Unter dem Strich brach der Gewinn um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar ein. Der Umsatz fiel mit 19,3 Milliarden Dollar um fast 1,8 Milliarden niedriger aus als von Marktexperten prognostiziert. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie erreichte Tesla lediglich 0,27 Dollar – weit entfernt von den erwarteten 0,39 Dollar.
Emissionsgeschäft als Rettungsanker
Ein Blick auf die Details offenbart die prekäre Lage des E-Auto-Pioniers. Die operative Gewinnmarge ist auf magere 2,1 Prozent geschrumpft – ein dramatischer Absturz für ein Unternehmen, das in den vergangenen Jahren regelmäßig zweistellige Margen vorweisen konnte. Bemerkenswert: Ohne das lukrative Geschäft mit Emissionszertifikaten, das allein 595 Millionen Dollar einbrachte, wäre die Bilanz noch düsterer ausgefallen.
Die Verkaufszahlen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent. Besonders alarmierend: Der Umsatz im Autogeschäft brach mit 20 Prozent noch stärker ein als die Absatzmengen – ein klares Indiz dafür, dass Tesla seine Fahrzeuge mit erheblichen Preisnachlässen verkaufen musste.
Politisches Engagement belastet Tesla-Image
Analysten sehen mehrere Gründe für die Misere. Neben der starken Konkurrenz, besonders in China, spielt auch Musks politisches Engagement eine zentrale Rolle. Seine Beratertätigkeit für US-Präsident Donald Trump und seine öffentliche Unterstützung rechtspopulistischer Politiker in Europa haben dem Image der Marke geschadet.
Der Schaden für die Marke durch Musks politische Aktivitäten könnte die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent drücken, schätzt Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange optimistisch über Teslas Zukunft geäußert hatte, gegenüber dem „Spiegel“.
Die Folgen sind bereits sichtbar: Tesla-Showrooms wurden zum Ziel von Protesten und Vandalismus. Investoren kritisieren zunehmend, Musk sei zu abgelenkt, um den Autobauer effektiv zu führen.
Musk kündigt Kurswechsel an
Der Tech-Milliardär scheint die Kritik ernst zu nehmen. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen kündigte er an, ab Mai weniger Zeit für seine Regierungsarbeit aufzuwenden und sich stärker auf Tesla zu konzentrieren.
„Ich bin nicht der Präsident“, stellte Musk in einer Telefonkonferenz klar. Er wolle künftig nur noch ein bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben verbringen – solange Trump das möchte und es nützlich ist. Andernfalls würden sich Verschwendung und Betrug, die unter seiner Mitwirkung eingedämmt worden seien, wieder einschleichen.