Innovation & Future Solaris-Führung im Umbruch: Japanische Eigentümer suchen neuen CEO

Solaris-Führung im Umbruch: Japanische Eigentümer suchen neuen CEO

Die Berliner Digitalbank Solaris steht vor einem Führungswechsel. Nach Informationen des Manager Magazins fahndet Mehrheitseigner SBI Group bereits nach einem Nachfolger für CEO Carsten Höltkemeyer – trotz dessen laufenden Vertrags bis 2026.

Die Neubesetzung der Führungsspitze markiert einen weiteren Einschnitt in der turbulenten Geschichte des Fintech-Unternehmens. Nach massiven Verlusten, drastischem Wertverlust und mehreren Notfinanzierungen soll nun ein Neuanfang gelingen. Die Suche nach frischem Führungspersonal mit Branchenkenntnis und Technologie-Expertise läuft bereits auf Hochtouren.

Finanzielle Achterbahnfahrt mit harter Landung

Solaris durchlebte in den vergangenen Jahren eine dramatische finanzielle Talfahrt. 2023 schrieb das Unternehmen einen Verlust von 178 Millionen Euro. Besonders die verspätete Migration des ADAC-Kreditkartenportfolios und Abschreibungen bei der britischen Tochter Contis belasteten die Bilanz erheblich.

Die Folgen waren einschneidend: Im Herbst 2024 musste rund ein Drittel der Belegschaft gehen. Parallel dazu schmolz die Unternehmensbewertung von einst stolzen 1,6 Milliarden Euro auf zeitweise nur noch 25.000 Euro – ein Wertverlust von nahezu 100 Prozent. Selbst mit frischem Kapital liegt die aktuelle Bewertung bei lediglich 90 Millionen Euro.

Japanischer Mehrheitseigner greift durch

Die japanische SBI Group, die Anfang des Jahres die Mehrheit an Solaris übernahm, scheint nun die Reißleine zu ziehen. Der Konzern investierte in der jüngsten Finanzierungsrunde 90 Millionen Euro frisches Eigenkapital und will das Ruder herumreißen.

„Es braucht jetzt jemand Neues, der mit frischer Kraft die Strategie für die nächsten fünf Jahre angeht“, zitiert das Manager Magazin eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ob der aktuelle CEO Höltkemeyer, der erst 2022 die Nachfolge von Roland Folz angetreten hatte, seinen Vertrag erfüllen wird, bleibt offen. Er selbst kommentiert die Situation lakonisch: „Alles ist möglich.“

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