Personal Finance Schock-Studie: Deutsche werden real ärmer – Inflation frisst Vermögen auf

Schock-Studie: Deutsche werden real ärmer – Inflation frisst Vermögen auf

Bundesbank-Bericht zeigt: Inflationsbereinigt schrumpften Vermögen um 11 Prozent, bei ärmeren Haushalten sogar um 20 Prozent. Die Vermögensschere klafft weiter auseinander, während Sparguthaben massiv an Kaufkraft verlieren.

Die Inflation hat die Deutschen ärmer gemacht – und zwar drastischer als bisher angenommen. Während die nominalen Vermögenswerte noch ein trügerisches Plus zeigen, offenbart die aktuelle Bundesbank-Studie ein alarmierendes Bild: Preisbereinigt haben die Deutschen seit 2021 durchschnittlich 11 Prozent ihres Vermögens verloren. Besonders hart trifft es die untere Hälfte der Bevölkerung mit Einbußen von über 20 Prozent.

Vermögensverlust trotz nominaler Zuwächse

Die Zahlen wirken auf den ersten Blick nicht beunruhigend: Nominal stiegen die Vermögen zwischen 2021 und 2023 um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 324.800 Euro. Doch dieser scheinbare Zuwachs entpuppt sich nach Inflationsbereinigung als massive Vermögenserosion. Der Medianwert – also das mittlere Vermögen, das die Bevölkerung in eine ärmere und eine reichere Hälfte teilt – sank preisbereinigt sogar um 16 Prozent von 90.500 auf 76.000 Euro.

„Der Rückgang des Nettovermögens war bei der vermögensärmeren Hälfte besonders ausgeprägt“, stellt die Bundesbank in ihrer Studie fest, für die rund 4.000 Haushalte befragt wurden. Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die daraus resultierende Inflation haben vor allem jene getroffen, die ohnehin wenig besitzen.

Ungleiche Verteilung bleibt extrem

Die Vermögensverteilung in Deutschland bleibt weiterhin dramatisch ungleich. Die reichsten zehn Prozent besitzen mehr als 60 Prozent des gesamten Privatvermögens. Im europäischen Vergleich weist nur Österreich eine noch ungleichere Struktur auf. Der Gini-Koeffizient, der die Vermögensungleichheit misst, sank minimal von 72,8 auf 72,4 Prozent – ein Wert von 100 würde maximale Ungleichheit bedeuten.

Besonders alarmierend: Die ärmere Hälfte der Bevölkerung hält gerade einmal 2,9 Prozent des Gesamtvermögens. Diese extreme Schieflage hat sich trotz aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen der letzten Jahre kaum verändert.

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