Innovation & Future Longevity-Hacking: Wie Braineffect-CEO Fabian Foelsch den Alterungsprozess austricksen will

Longevity-Hacking: Wie Braineffect-CEO Fabian Foelsch den Alterungsprozess austricksen will

Eiswannen, Blutzuckertracker und ein straffes Protokoll – der Gründer des Supplement-Startups Braineffect zeigt, wie die Tech-Elite den Kampf gegen die biologische Uhr führt.

Zweimal wöchentlich taucht Fabian Foelsch in eiskaltes Wasser ein. Drei Minuten Kälteexposition genügen dem Gründer, um sein Nervensystem zu trainieren und einen mehrstündigen Dopamin-Kick zu erleben. Was für viele nach Selbstkasteiung klingt, ist für den Braineffect-CEO Teil eines ausgeklügelten Systems, mit dem er sein biologisches Alter optimieren will. Sein Ziel? 120 Lebensjahre – bei bester Gesundheit.

Die Longevity-Bewegung erobert die Business-Elite

Der Begriff Longevity umfasst alle Maßnahmen, die ein langes und vor allem gesundes Leben ermöglichen sollen. Während die Französin Jeanne Calment mit 122 Jahren als ältester Mensch der Geschichte gilt, ohne je von Biohacking gehört zu haben, entwickelt sich um das Thema Langlebigkeit heute ein milliardenschwerer Markt. Besonders Tech-Unternehmer und Führungskräfte investieren massiv Zeit und Geld in die Verlängerung ihrer „Healthspan“ – der Zeitspanne, in der sie gesund und leistungsfähig bleiben.

„Viele Gründer im Silicon Valley sagen, wenn sie die nächsten 20 bis 30 Jahre überleben, dann werden sie auch die nächsten 200 Jahre überleben, weil die medizinische Entwicklung durch KI exponentiell ist“, erklärt Foelsch gegenüber „Business Insider“. Diese Überzeugung treibt eine ganze Generation von Unternehmern an, die ihre Körper wie Hochleistungsmaschinen optimieren.

Das Drei-Level-Protokoll für maximale Lebensspanne

Foelschs Ansatz ist systematisch und in drei Stufen aufgebaut. Level Eins bildet die Basis: regelmäßige sportliche Aktivität und durchdachte Ernährung. Drei bis vier Krafttrainingseinheiten pro Woche, zwei bis drei Ausdauereinheiten sowie Mobilitätsübungen stehen auf seinem Plan. Clevererweise integriert er Bewegung in seinen Arbeitsalltag – Feedback-Gespräche finden beim Spazieren statt, freitags joggen die Geschäftsführer gemeinsam.

Jährliche Körperanalysen liefern ihm Daten zu seinem biologischen Alter, Stoffwechsel und Blutwerten. Daraus leitet er konkrete Jahresziele ab. Fehlende Nährstoffe gleicht er mit Supplementen aus. „Ich bin unser bester Kunde, ich nutze sieben Produkte täglich“, sagt der Gründer.

Von Wasserfasten bis Infrarotsauna: Die zweite Stufe

Auf Level Zwei intensiviert Foelsch sein Programm: Mehrmals jährlich praktiziert er dreitägiges Wasserfasten. Das regelmäßige Eisbaden und Infrarotsauna-Sessions sollen seine Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – stärken. Im Firmenhauptsitz hat er dafür spezielle Räume eingerichtet.

Seine Körperdaten trackt der Unternehmer akribisch. Ein grauer Oura-Ring an seiner linken Hand misst Schlafqualität und Herzratenvariabilität. „Ich war einer der ersten Oura-Kunden in Deutschland“, betont Foelsch. Auch bei Blutzuckermessungen war er Vorreiter: „Ich gehörte zu den ersten in Deutschland, die einen Blutzuckertracker aus den USA im Arm hatten. Das ist jetzt sechs Jahre her.“

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