Innovation & Future Google KI-Overviews: Der stille Killer für digitale Publisher

Google KI-Overviews: Der stille Killer für digitale Publisher

Googles neue KI-Funktion verwandelt Suchergebnisse in Existenzbedrohungen für Webseiten-Betreiber. Während Nutzer jubeln, brechen Traffic-Zahlen um bis zu 90 Prozent ein – mit verheerenden Folgen für das digitale Ökosystem.

Die Befürchtungen waren da, Google hat sie stets beiseite gewischt. Jetzt bestätigt ein Bloomberg-Bericht die schlimmsten Vorahnungen der Online-Publisher: Die KI-gestützten „AI Overviews“ des Suchmaschinenriesen dezimieren den Traffic zu Webseiten dramatisch. Basierend auf Daten von Similarweb und Gesprächen mit 25 Publishern zeichnet sich ein düsteres Bild für die digitale Medienlandschaft ab. Die neue Funktion verändert das Nutzerverhalten fundamental – und zwar zum Nachteil aller Content-Produzenten.

Wie die KI-Overviews das Internet umkrempeln

Der Mechanismus ist ebenso simpel wie effektiv: Googles KI fasst Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen und präsentiert sie direkt in den Suchergebnissen. Die logische Konsequenz: Warum noch auf einen Link klicken, wenn die Antwort bereits auf dem Silbertablett serviert wird? Für Webseiten-Betreiber bedeutet dies Einbrüche von teilweise 70 Prozent des Traffics – in Extremfällen sogar 90 Prozent.

Die KI-Funktion schafft eine paradoxe Situation: Sie nutzt die Inhalte der Publisher, um genau diese Publisher überflüssig zu machen. Besonders hart trifft es Nischenseiten mit spezifischen Informationen zu Themen wie Reisen, Kochen oder Heimwerken – genau die Bereiche, in denen Google seine KI-Zusammenfassungen aggressiv ausbaut.

Existenzbedrohung statt digitaler Erfolgsgeschichte

Die kanadischen Reiseblogger Debra Corbeil und Dave Bouskill erleben den digitalen Albtraum am eigenen Leib. Ihr seit 2008 betriebener Blog „The Planet D“ verzeichnete 2024 einen Traffic-Einbruch von 90 Prozent. Die Folge: Entlassungen und schließlich die komplette Betriebseinstellung. Besonders bitter: Google übernahm für seine KI-Antworten sogar den charakteristischen kanadischen Slang der Blogger – ohne dass diese davon profitierten. „Verraten“ fühlen sich die beiden.

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