Leadership & Karriere „Es bringt nichts, in Panik zu verfallen“

„Es bringt nichts, in Panik zu verfallen“

Nikolaus Külps ist Chef des Logistikdienstleisters Schnellecke Logistics, der seinen Schwerpunkt in der Automobilindustrie hat. Das 16.000 Mitarbeiter-Unternehmen hat Niederlassungen in 13 Ländern, Schwerpunkt ist Deutschland und Europa, eine starke Präsenz hat Schnellecke aber auch in den USA und Mexiko. Die deutschen Automobilhersteller sind wichtige Kunden. Darüber hinaus gehört ein Karosseriewerk (KWD) mit 5 Standorten in Europa und die Schnellecke Real Estate zur Gruppe. Külps muss die heraufziehende Krise abfangen.

Das Gespräch führte Oliver Stock.

Herr Külps, Sie sind Chef des weltweiten Logistikers Schnellecke, der vor allem die Automobilhersteller mit den Teilen versorgt, die sie für die Produktion brauchen. Was denkt ein Logistiker über den sich anbahnenden Handelskrieg?

Das ist eine reine Katastrophe, die da passiert. Wir sehen negative Einflüsse auf den gesamten Welthandel. Es wird Preissteigerungen an allen Enden geben. Das Vertrauen von Unternehmern in die jeweilige Wirtschaft zu investieren, ist erschüttert. Es wird zu einer Zurückhaltung bei Investitionen führen. Wer Zölle hochzieht, schießt sich am Ende selbst ins Bein.

Wo trifft sie das?

Wir versorgen Automobilhersteller mit der Ware, die sie brauchen. Wir packen sie um, konfektionieren sie und bringen sie rechtzeitig dahin, wo sie hinsoll. Wir hängen mit unserem Geschäft sehr stark an der Automobilproduktion. Die ausgerufenen Zölle von 25 Prozent werden uns indirekt treffen, denn es wird natürlich die Automobilproduktion in Europa belasten. Deutschland liefert im Schnitt 13 Prozent seiner Fahrzeuge in die USA. Eine Faustregel lautet, dass bei 25 Prozent Preissteigerung wegen entsprechender Zölle, der Absatz um 25 Prozent sinken könnte.

War das für Sie als Chef eines weltweiten Logistikers ein böses Erwachen, als Trump letzte Woche mit den Autozöllen kam und jetzt nochmal mit seiner 20 Prozent auf alles-Ansage?

Die Rhetorik aus den USA ist ja schon seit Monaten sehr eindeutig. Die Frage war die nach Höhe und Ausmaß der Zölle.

Und nun?

Wir bereiten uns vor: Je nach Automobilwerk prüfen wir jetzt, wie hoch der Exportanteil in die USA ist. Ist er hoch, müssen wir intern Vorbereitungen auf der Kostenseite treffen.

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