Tech & Trends Deutscher Donut erobert den Weltraum: Atmos Space Cargo feiert Testflug-Erfolg

Deutscher Donut erobert den Weltraum: Atmos Space Cargo feiert Testflug-Erfolg

Das baden-württembergische Startup könnte diese Lücke deutlich früher schließen. Die erste Version der „Phoenix“-Kapsel soll bis zu 100 Kilogramm Nutzlast transportieren können – ideal für wissenschaftliche Experimente. Beim Premierenflug waren bereits ein Strahlendetektor aus Deutschland, ein Mikroskop aus Japan und ein Bioreaktor aus Großbritannien an Bord.

Medizinische Forschung als Hauptzielgruppe

Atmos hat besonders die Lebenswissenschaften als Kundschaft im Visier. In der Schwerelosigkeit lassen sich monoklonale Antikörper für die Krebstherapie, Stammzellen oder Organoide unter einzigartigen Bedingungen erforschen. Im Gegensatz zur Erde benötigen diese Zellstrukturen im All keine künstlichen Gerüste, um dreidimensionale Gewebe zu bilden.

Die nächste Generation der Kapsel, „Phoenix-2“, soll bereits im kommenden Jahr starten und mit eigenem Antrieb präzise in der Nähe der Azoren landen. Langfristig plant das Unternehmen, Kapseln zu entwickeln, die mehrere Tonnen Fracht transportieren können.

Zukunftsaussichten für Europas Raumfahrt

Der Testflug von Atmos markiert einen Wendepunkt für die europäische Raumfahrtindustrie. Während die ESA mit The Exploration Company und Thales Alenia Space bereits zwei Unternehmen mit jeweils 25 Millionen Euro fördert, hofft auch Atmos auf finanzielle Unterstützung in der nächsten Förderrunde.

Mit seinem innovativen Ansatz könnte das deutsche Startup nicht nur die europäische Raumfahrt revolutionieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten. Die Fähigkeit, Experimente eigenständig aus dem All zurückzubringen, eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Medizin und Biotechnologie – und macht Europa unabhängiger von internationalen Partnern.

Sollte der „fliegende Donut“ von Atmos sein volles Potenzial entfalten, könnte er zum Symbol für Europas Wiedererstarken in der kommerziellen Raumfahrt werden.

Quellen: Spiegel, RP Online, SWR

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