Das kann weg!
Überforderung der Behörden führt zu Auflagendickicht
Auch die Verfahren müssen entschlackt werden. Die Speditionsunternehmen, die für den Kunden die Genehmigung einholen, erhalten Bescheide, die bis zu 200 Seiten umfassen. Warum? Die Behörden fügen alle in Betracht kommenden Auflagen bei, auch wenn sie später für den konkreten Transport nicht relevant sind. Die Verwaltung kapituliert – zu Lasten der Unternehmen.
Genehmigung auch bei Unterschreiten von Gewichten
Auch wenn die Ladung ein geringeres Gewicht hat als zunächst angenommen und schon genehmigt ist, wird eine neue Genehmigung notwendig. Dies wurde verschärft. Warum diese unnötige Belastung für Speditionsunternehmen und Landratsämter?
Antragsflut, weil jedes Fahrzeug eine Genehmigung braucht
Für Transportunternehmen ist nicht immer vorhersehbar, welches Fahrzeug konkret zum Termin zur Verfügung steht. Viele haben einen Fuhrpark, der flexibel eingesetzt werden muss. Selbst wenn es sich um ein Fahrzeug gleichen Typs handelt, das die Fahrt übernehmen soll, braucht es eine eigene Genehmigung. Die Folge: Die Unternehmen stellen vorsorglich teilweise bis zu zehn Anträge, um auf jeden Fall ein genehmigtes Fahrzeug zum Termin zu Verfügung zu haben, was die Antragsflut eben verzehnfacht. Warum können Fahrzeugkombinationsgruppen nicht zusammengefasst werden?
Verzicht auf Schiffstransport muss extra genehmigt werden
Die Straßenverkehrsbehörde muss – selbst im Hochschwarzwald – gesondert eine Freigabe dafür erteilen, dass keine Wasserstraße genutzt wird. Die Spedition muss dies begründen.
Und dann noch landesspezifische Unterschiede
In Nordrhein-Westfalen gibt es mit der Bezirksregierung Köln eine zentrale Zuständigkeit, in den anderen Ländern sind es meist die örtlichen Landkreise. Unterschiedliche Antragsformulare, unterschiedliche Anforderungen an Unterlagen und Angaben, an Auflagen für Begleitfahrzeuge und Polizeieinsatz. Manche Länder schreiben zusätzlich Fahrweganalysen oder Verkehrszeichenpläne vor.
Andere Länder machen es uns vor
In Holland werden Genehmigungen wesentlich schneller erteilt. Warum? Sie nutzen eine zentrale digitale Plattform, auf der Anträge schnell gestellt, geprüft und freigegeben werden – oft innerhalb von 24 bis 72 Stunden. Das Straßennetz ist exzellent ausgebaut und gepflegt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es eine zentrale Zuständigkeit. Für definierte Strecken oder Gewichte werden Dauergenehmigungen erteilt. Die Behörden setzen mehr auf Eigenverantwortung der Transportunternehmen. Das schafft Vertrauen und beschleunigt die Abläufe. Der Staat legt großen Wert auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Auch bei uns könnte es besser gehen.