Productivity & New Work Wirtschaft im Krisenmodus – Wie Unternehmen jetzt widerstandsfähiger werden

Wirtschaft im Krisenmodus – Wie Unternehmen jetzt widerstandsfähiger werden

Die Welt verändert sich rasant – geopolitische Krisen, wirtschaftliche Unsicherheiten und technologische Disruptionen stellen Unternehmen und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss nicht nur anpassungsfähig sein, sondern auch resiliente Strukturen schaffen und Sicherheit als strategischen Faktor begreifen. Doch wie lassen sich Stabilität und Flexibilität gleichzeitig in Unternehmen integrieren? Welche Maßnahmen helfen, Unsicherheiten zu managen und Unternehmen zukunftsfähig zu machen?

Dr. Cornelius Boersch, Serienunternehmer, Investor und Gründer des Unternehmertags am Tegernsee, beschäftigt sich intensiv mit den Mechanismen, die Unternehmen widerstandsfähiger machen. Während viele auf schnelle Anpassung setzen, plädiert er für nachhaltige Strategien, die Unternehmen in Krisenzeiten stärken. Denn in einer Welt, in der Veränderung die einzige Konstante ist, wird Resilienz zur wichtigsten Währung.

Wir haben ihm die entscheidenden Fragen zu diesem Thema gestellt:

Herr Dr. Boersch, Sie beschäftigen sich intensiv mit unternehmerischer Resilienz. Welche Faktoren sind entscheidend, um ein Unternehmen krisenfest aufzustellen?

Ein Unternehmen krisenfest aufzustellen bedeutet, auf mehreren Ebenen widerstandsfähig zu sein. Zunächst spielt der Mensch eine entscheidende Rolle: Eine resiliente Unternehmenskultur beginnt mit starken Führungskräften und engagierten Teams. Wer Krisen meistern will, braucht mentale Stärke, Lernbereitschaft und eine offene Fehlerkultur. Doch auch Technologie ist ein entscheidender Faktor. Unternehmen sollten KI nicht als Bedrohung sehen, sondern aktiv implementieren und strategisch nutzen. Digitalisierung ist kein Trend, sondern ein Schutzschild gegen Unsicherheiten. Ebenso wichtig sind flexible, aber robuste Strukturen innerhalb der Organisation. Lieferketten, Entscheidungsprozesse und Strategien müssen so gestaltet sein, dass eine schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten möglich ist. Nicht zuletzt spielt finanzielle Resilienz eine große Rolle. Die COVID-Krise hat gezeigt, dass Unternehmen in kürzester Zeit cashflow-positiv sein müssen. Liquidität ist oft der entscheidende Faktor für das Überleben eines Unternehmens.

Sicherheit ist für viele Unternehmen ein zentrales Thema – sei es wirtschaftlich, geopolitisch oder technologisch. Wie sollten Firmen in unsicheren Zeiten agieren?

Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Bewährtem und Neuem ist entscheidend. Ein stabiles, profitables Geschäftsmodell kann nicht einfach über Bord geworfen werden, aber gleichzeitig darf man nicht davor zurückschrecken, in neue Möglichkeiten zu investieren. Wer die Chancen in Krisen nutzt, muss sich aber bewusst sein, dass sie neue, oft unbekannte Risiken mit sich bringen. Ein Beispiel aus meinem Portfolio: Ein Unternehmen im Verteidigungssektor musste plötzlich den Schutz des CEOs gegenüber möglichen Attentatsversuchen als zentrales Risiko mitdenken.

Welche Rolle spielt die Fähigkeit zur schnellen Anpassung? Wie können Unternehmen flexibel bleiben, ohne ihre langfristige Strategie aus den Augen zu verlieren?

Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass Krisen auch als Beschleuniger fungieren. Unternehmen nutzten die Situation, um neue Technologien in der Praxis zu testen und schneller zur Marktreife zu bringen. Das entscheidende Learning: Wer in einer Krise nicht schnell testet und optimiert, verliert wertvolle Zeit. Gleichzeitig müssen die langfristigen Unternehmensziele klar bleiben. Anpassung darf nie reiner Aktionismus sein, sondern muss zur Strategie passen. 

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