Steuerkeule für Mittelschicht? SPD will Spitzensteuersatz auf 47 Prozent erhöhen
Was die Pläne für Anleger bedeuten
Für Privatanleger wären die SPD-Pläne ein herber Rückschlag. Eine Erhöhung der Abgeltungssteuer um fünf Prozentpunkte würde die ohnehin schon mageren Renditen weiter schmälern. Besonders bitter: In Zeiten hoher Inflation und niedriger Zinsen sind Aktien und Fonds für viele Menschen die einzige Möglichkeit, überhaupt noch reale Vermögenszuwächse zu erzielen.
Die geplante Finanztransaktionssteuer würde zudem jede Börsentransaktion verteuern – ein weiterer Nachteil für aktive Anleger, die regelmäßig umschichten oder nachkaufen. Experten befürchten, dass solche Maßnahmen die ohnehin schon schwache Aktienkultur in Deutschland weiter beschädigen könnten.
Zähe Verhandlungen voraus
Die Steuerpläne der SPD dürften zu einem zentralen Konfliktpunkt in den Koalitionsverhandlungen werden. Die Union wird kaum bereit sein, umfassende Steuererhöhungen mitzutragen, während die SPD ihre Kernklientel nicht enttäuschen will. Ein möglicher Kompromiss könnte in abgeschwächten Steuererhöhungen für Spitzenverdiener bei gleichzeitiger Schonung von Anlegern und Immobilienbesitzern liegen.
Für die Bürger bleibt vorerst nur das bange Warten auf die Ergebnisse der Verhandlungen. Klar ist jedoch: Die finanzpolitische Ausrichtung der kommenden Regierung wird maßgeblich darüber entscheiden, wie viel vom hart erarbeiteten Geld künftig im eigenen Portemonnaie bleibt – und wie viel der Staat für sich beansprucht.
Quellen: Business Insider, deraktionaer.de