Leadership & Karriere NATO-Ambitionen der Ukraine auf Eis? Rutte deutet Normalisierung mit Russland an

NATO-Ambitionen der Ukraine auf Eis? Rutte deutet Normalisierung mit Russland an

Während Europa an einer neuen Sicherheitsarchitektur arbeitet, signalisiert NATO-Chef Mark Rutte überraschend Offenheit für bessere Beziehungen zu Moskau – ein klares Zeichen für die Ukraine, dass der Weg ins Bündnis steiniger wird.

Diplomatischer Balanceakt zwischen Moskau und Kiew

NATO-Generalsekretär Mark Rutte sorgt mit einer bemerkenswerten Aussage für Aufsehen in der europäischen Sicherheitspolitik. In einem Interview mit „Bloomberg TV“ erklärte der ehemalige niederländische Ministerpräsident, dass nach Kriegsende eine schrittweise Normalisierung der Beziehungen zu Russland angestrebt werden sollte. „Es ist normal, dass Europa, wenn der Krieg zu Ende ist, Schritt für Schritt und auch die USA, Schritt für Schritt, normale Beziehungen zu Russland wiederherstellen“, so Rutte. Eine Aussage, die in Kiew für Stirnrunzeln sorgen dürfte.

Die Äußerung fällt in eine heikle Phase der Verhandlungen um einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. Während die USA unter Donald Trump aktiv Gespräche mit Moskau führen, werden die Europäer weitgehend außen vor gelassen – ein Umstand, der in vielen europäischen Hauptstädten für Unmut sorgt. Rutte selbst traf sich am vergangenen Donnerstag mit Trump im Weißen Haus, um über die laufenden Verhandlungsbemühungen zu sprechen.

Trump und die NATO – eine komplizierte Beziehung

Der oft als „Trump-Flüsterer“ bezeichnete Rutte steht vor der Mammutaufgabe, das transatlantische Bündnis zusammenzuhalten. Während seiner Pressekonferenz mit Trump im Weißen Haus bekannte sich der US-Präsident laut „Zeit.de“ zwar grundsätzlich zur NATO: „Wir müssen dafür sorgen, dass die NATO stark bleibt. Wir müssen dafür sorgen, dass sie wichtig bleibt“. Doch Trumps langjährige Kritik am Bündnis und seine Drohungen mit einem möglichen Austritt schwingen stets mit.

Rutte bewegte sich bei seinem Besuch auf diplomatischem Parkett und lobte Trump für dessen „erstaunliche“ und „erfolgreiche“ Politik. Selbst als Trump Grönland als potenzielles Annexionsziel bezeichnete und die Grenze zum NATO-Partner Kanada als „künstlich“ beschrieb, reagierte Rutte mit diplomatischem Geschick und lenkte das Gespräch auf andere Themen.

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