„Lassen sie mich das klar sagen: Die USA bekommen Grönland nicht“
Der neu gewählte Regierungschef der 56.865 Menschen, die in Grönland leben, erteilt dem US-Präsidenten eine Abfuhr. Der wiederum greift tief in die Geschichte und erinnert daran, dass die USA einen verlustreichen Kampf gegen ein Nazi-U-Boot geführt haben, um Grönland vor den Deutschen zu bewahren.
Von Oliver Stock
56.865 Menschen leben nach Angaben der Weltbank auf der größten Insel der Welt: Grönland. Das sind etwa doppelt so viele wie beispielsweise in Olten wohnen. Es gibt fünf Parteien, von denen sich vier am Freitag zu einer Einheitsregierung zusammengefunden haben, was auf dem Boden der alten Wikingersiedlung ein historischer Schritt ist. Die auf eine schnelle Unabhängigkeit vom Königreich Dänemark pochende Partei Naleraq bildet nun allein die Opposition.
Die erste Amtshandlung des neu gewählten Regierungschef Grönlands, Jens-Frederik Nielsen, war, den aufkeimenden Besitzansprüchen von US-Präsident Donald Trump eine klare Absage zu erteilen. Trump sage, er werde Grönland bekommen, schrieb Nielsen auf Facebook und wurde dann seiner deutlich: „Lassen Sie mich das klar sagen: Die USA bekommen Grönland nicht. Wir gehören niemandem anderem. Wir bestimmen selbst über unsere Zukunft.“
Der Zusammenschluss passierte just zur gleichen Zeit, als US-Vizepräsident J.D. Vance und seiner Frau einen US-Militärstützpunkt auf Grönland besuchten und Vance dabei sagte, dass die Dänen keinen guten Job auf der Insel gemacht hätten. Die Amerikaner könnten das besser. Was er damit genau meinte, ließ er im Unklaren.