Kahlschlag bei Audi: 7500 Jobs fallen – Belegschaft zahlt Millionen für Jobgarantie
IG Metall setzt Mitgliederbonus durch
Eine Besonderheit der Vereinbarung: Ab 2026 erhalten Mitglieder der IG Metall einen zusätzlichen Bonus. „Damit wird die Solidarität der Beschäftigten belohnt, die sich füreinander einsetzen, für eine starke IG Metall sorgen und damit Tarifverträge und gute Verhandlungsergebnisse überhaupt erst ermöglichen“, lobt Bayerns IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott die Maßnahme gegenüber „Business Insider“.
Audi in der Krise
Der Premiumhersteller steckt in schwierigem Fahrwasser. In den ersten neun Monaten 2023 hatte sich der Gewinn fast halbiert. Fehlende Teile für wichtige Motoren, schwache Nachfrage in China und Rückstellungen für die Schließung des Werks in Brüssel belasteten das Ergebnis. Die vollständigen Zahlen für 2023 legt Audi am Dienstag vor.
Transformation unter Hochdruck
Für Audi beginnt jetzt eine entscheidende Phase. Der Premiumhersteller muss den Spagat zwischen Kostensenkung und notwendigen Zukunftsinvestitionen meistern. Anders als beim Mutterkonzern VW verliefen die Verhandlungen ohne große öffentliche Eskalation – ein Zeichen für pragmatischere Arbeitsbeziehungen in Ingolstadt.
Die Herausforderungen bleiben gewaltig: Der chinesische Markt schwächelt, die E-Modelle verkaufen sich nicht wie erhofft, und hohe Energiekosten belasten die Produktion. Mit dem Anlauf der neuen Verbrennermodelle A5 und A6 in Neckarsulm soll die Werksauslastung wieder auf über 200.000 Fahrzeuge pro Jahr steigen – für das Werk wurde ein Produktionsvolumen von 225.000 Fahrzeugen jährlich festgeschrieben.
Der Erfolg des Sparkurses wird sich daran messen lassen, ob Audi die Transformation zur Elektromobilität beschleunigen und gleichzeitig seine Profitabilität steigern kann. Die nächsten zwei Jahre werden zeigen, ob die Ingolstädter den richtigen Kurs eingeschlagen haben.
Quellen: SZ.de, swr.de, Business Insider