Kahlschlag bei Audi: 7500 Jobs fallen – Belegschaft zahlt Millionen für Jobgarantie
Deutschlands Premiumhersteller streicht massiv Stellen in Verwaltung und Entwicklung. Trotz Milliarden-Investitionen müssen Mitarbeiter finanzielle Einbußen hinnehmen. Die Beschäftigungssicherung wird bis 2033 verlängert.
Der Autobauer Audi vollzieht einen drastischen Kurswechsel. Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Konzernführung und Betriebsrat auf ein umfassendes Sparpaket geeinigt. Die Ingolstädter VW-Tochter wird bis Ende 2029 insgesamt 7500 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen – und damit mehr als zehn Prozent der heimischen Belegschaft. Zusammen mit weiteren Einschnitten soll das Maßnahmenpaket mittelfristig über eine Milliarde Euro jährlich einsparen.
Die Verhandlungen verliefen intensiv, aber deutlich geräuschloser als beim Mutterkonzern Volkswagen. Betriebsratschef Jörg Schlagbauer sprach von einer ursprünglichen Forderung des Unternehmens nach 12.000 Stellenstreichungen – eine „Liste des Grauens“, die man erfolgreich abgewehrt habe.
Rotstift trifft Büros, nicht Bänder
Der Stellenabbau konzentriert sich ausschließlich auf die sogenannten indirekten Bereiche – also Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung. Die Produktion bleibt verschont. Bis 2027 sollen 6000 Stellen wegfallen, weitere 1500 bis Ende 2029. Die Verteilung zwischen den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm steht noch nicht fest.
„Audi muss schneller, agiler und effizienter werden. Klar ist: Ohne Personalanpassungen geht das nicht“, erklärt Vorstandschef Gernot Döllner. Der Abbau soll sozialverträglich über Altersteilzeit und Vorruhestandsprogramme erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen – die bestehende Beschäftigungssicherung wird sogar bis Ende 2033 verlängert.