Innovation & Future Der Abgesang auf Tesla: droht Musk wirklich die Pleite?

Der Abgesang auf Tesla: droht Musk wirklich die Pleite?

Verblassende Innovationskraft

Die 4680-Batterie, benannt nach ihren Maßen (46 mm Durchmesser, 80 mm Länge), sollte auf gleicher Fläche deutlich mehr Leistung bringen und die Reichweite der Fahrzeuge erhöhen. Trotz jahrelanger Forschung hat sie jedoch noch immer keine Serienreife erreicht. Schlimmer noch: Konkurrenten wie der chinesische Batterie-Marktführer CATL oder BYD haben mittlerweile eigene Produkte entwickelt, die Teslas angestrebte Leistung sogar übertreffen könnten.

Auch beim selbstfahrenden Taxi steht Tesla vor enormen Herausforderungen. In US-Medien wird das Cybercab teilweise bereits als „Vaporware“ bezeichnet – ein Produkt, das zwar angekündigt und gehypt wird, aber nie erscheint. Der sogenannte Autopilot ist nach wie vor nicht in der Lage, auf einen menschlichen Fahrer zu verzichten, während Konkurrenten den einstigen Entwicklungsvorsprung längst aufgeholt haben.

Die Insider flüchten

Ein alarmierendes Signal ist die aktuelle Verkaufswelle von Tesla-Insidern. Seit Februar wurden Aktien im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar abgestoßen – nicht von beliebigen Investoren, sondern von Personen aus Musks engstem Umfeld:

  • James Murdoch, langjähriger Vertrauter und Vorstandsmitglied, verkaufte Aktien im Wert von 13 Millionen Dollar
  • Kimbal Musk, Elons Bruder, veräußerte 75.000 Aktien für rund 27 Millionen Dollar
  • Robyn Denholm, Vorsitzende des Verwaltungsrats, trennte sich von Aktien im Wert von über 75 Millionen Dollar

Diese Verkäufe senden ein eindeutiges Signal: Das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung des Unternehmens schwindet – und zwar bei denjenigen, die am besten über die interne Lage informiert sind.

Der drohende Domino-Effekt

Sollte die Tesla-Aktie tatsächlich auf ein realistisches Bewertungsniveau fallen, würde das nicht nur das Unternehmen, sondern auch Elon Musk persönlich in ernste Schwierigkeiten bringen. Bei klassischen Autobauern liegt das Verhältnis zwischen Jahresgewinn und Marktwert typischerweise bei sieben bis acht. Für Tesla würde das einen realistischen Marktwert von nur 49 bis 56 Milliarden Euro bedeuten – ein Wertverlust von über 90 Prozent.

Die Folgen für Musk wären verheerend. Als Superreicher verfügt er nicht über sein gesamtes Vermögen in Bargeld, sondern hauptsächlich in Form von Aktien. Seine 12,8 Prozent Tesla-Anteile sind derzeit etwa 91 Milliarden Dollar wert. Um an flüssiges Kapital zu kommen, nehmen Milliardäre wie er typischerweise Kredite auf und hinterlegen ihre Aktienpakete als Sicherheit.

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