Das kann weg: Wie Deutschland im Lieferketten-Irrsinn untergeht
Heute ist Bürokratie-FREI-Tag und heute geht es im dritten Teil unserer Serie um das Lieferkettengesetz mit seinen Wahnsinns-Auswirkungen: Kanadische Baumfäller liefern kein Holz mehr nach Deutschland, weil ihnen die Herkunftsnachweise, die sie hier erbringen müssen, zu mühsam sind.
Wie deutsche Bürokratie in der weiten Welt ankommt, davon kann ein süddeutsches Bauunternehmen berichten: Der Familienbetrieb muss schon heute nach dem deutschen Lieferkettengesetz von seinem kanadischen Holzlieferanten detaillierte Nachweise über Herkunft und Nachhaltigkeit der Materialien einfordern. Die Antwort aus Übersee? „Danke, kein Interesse.“ Die kanadische Holzfirma erklärt, dass es am Holzverkauf nach Deutschland nicht interessiert sei. Statt komplizierte Fragebögen auszufüllen und Zertifikate zu beauftragen, die nur für den deutschen Markt relevant sind, wenden sich kanadische Holzlieferanten lieber Abnehmern zu, die weniger bürokratische Hürden aufbauen. Deutsche Unternehmen müssen sehen, wie sie an Material kommen, während ihre Wettbewerber aus den USA, Großbritannien oder China weiter produzieren können. Ein weiteres Eigentor zum Thema „gut gemeinte Bürokratie“.
Die hehren Ziele des Gesetzgebers
In der Wirtschaftspolitik gibt es das Schlagwort: Je edler die Absicht des Gesetzgebers, desto komplizierter die Umsetzung für betroffene Unternehmen. Das deutsche Lieferkettengesetz und die EU-Lieferkettenrichtlinie sind hierfür Paradebeispiele. Mit dem hehren Ziel, Menschenrechte und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten zu schützen, bedient sich der Staat der Privatwirtschaft. Mithilfe von umfangreichen Merkmalslisten sollen Unternehmen den Nachweis erbringen, wie weltweit gewirtschaftet wird. Dies stellt global erfolgreiche Familienunternehmen vor unlösbare Herausforderungen.
Worum geht es eigentlich?
Richtig ist, dass internationale Konzerne daran gehindert werden müssen, in Entwicklungsländern mit Kinderarbeit Rohstoffe zu gewinnen oder Vorprodukte herstellen zu lassen oder dabei Umweltsünden zu begehen. Es macht allerdings keinen Sinn, wenn ein Bäcker, der die Kantine eines Unternehmens mit Schokoladenkuchen beliefern will, nachweisen soll, wie die Kakaobohnen gepflückt wurden. Wie immer häufiger wird mithilfe von Dokumentations- und Nachweispflichten ideologiegetrieben weit über das Ziel hinausgeschossen.