Comeback auf vier Rädern – Deutsche Autobauer exportieren sich aus der Krise
Zollfreier Handel als Zukunftsvision
Mercedes-Chef Ola Källenius plädiert gegenüber der „Tagesschau“ angesichts der Zolldrohungen für eine radikale Lösung: „Lasst uns doch diese Zölle beidseitig auf null absenken. Das wäre Reziprozität und würde Wachstum schaffen, statt es zu ersticken.“ Ein nachvollziehbarer Vorschlag, schließlich leben Europa und besonders Deutschland wirtschaftlich zu einem erheblichen Teil vom Export.
Die aktuelle Situation zeigt die Verletzlichkeit exportorientierter Branchen in Zeiten zunehmender Handelskonflikte. Während die USA für Autos aus Europa bisher moderate 2,5 Prozent Zoll erheben, fallen bei der Einfuhr amerikanischer Fahrzeuge nach Europa bereits 10 Prozent an.
Zwischen Erholung und Handelskonflikten
Die steigenden Exportzahlen geben der deutschen Automobilindustrie Grund zur Hoffnung. Dennoch bleibt die Lage fragil. Anfang April will Trump konkrete Aussagen zu seinen Zollplänen machen – ein Damoklesschwert für die exportorientierten deutschen Hersteller.
Die Branche steht vor der Herausforderung, ihre Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu reduzieren und gleichzeitig die Transformation zur E-Mobilität voranzutreiben. Der wachsende Anteil von E-Autos an den Exporten zeigt, dass dieser Wandel trotz aller Schwierigkeiten voranschreitet. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Fahrzeuge auch bei steigenden Handelsbarrieren zu erhalten und neue Wachstumsmärkte zu erschließen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die aktuelle Erholung nachhaltig ist oder nur ein kurzes Aufatmen vor dem nächsten Sturm darstellt. Eines ist jedoch klar: Die Zukunft der deutschen Automobilindustrie wird mehr denn je von globalen Handelsbeziehungen geprägt sein.
Quellen: golem.de, tagesschau.de, spiegel.de