Chiprevolution in Heilbronn: Warum Imec die Autoindustrie elektrisiert
Belgiens Halbleiter-Koryphäen wählen Baden-Württemberg als Standort für ihr neues Forschungszentrum. Mit 40 Millionen Euro Landesförderung entsteht in Heilbronn ein Innovationshub, der die deutsche Autoindustrie bei der Chipentwicklung auf Weltniveau heben soll.
Die Nachricht elektrisiert die Halbleiterbranche: Das weltweit führende Chipforschungsinstitut Imec errichtet einen Standort in Heilbronn. Ein strategischer Schachzug, der Deutschland im globalen Wettlauf um Halbleiter-Kompetenz wieder ins Spiel bringt. Während Produktionspläne von Intel und Wolfspeed zuletzt scheiterten, gelingt mit der Forschungsansiedlung ein echter Coup. Bis zu 70 Spitzenforscher sollen künftig speziell an Autochips arbeiten – in direkter Kooperation mit deutschen Herstellern und Zulieferern.
Belgische Chip-Elite kommt nach Deutschland
Was das Interuniversity Microelectronics Centre (Imec) auszeichnet, lässt sich an seinen Besuchern ablesen: Ständig sind Spezialisten von Intel, TSMC und Samsung im belgischen Löwen präsent, um keinen Entwicklungsschritt zu verpassen. Der ehemalige Intel-Chef Pat Gelsinger adelte die Einrichtung einst als „fortschrittlichste Halbleiterforschung der Welt“. Seit 1984 haben die Belgier die Chipindustrie maßgeblich geprägt – von der Miniaturisierung der Transistoren bis zur Energieeffizienz moderner Mobilgeräte.
Die Ansiedlung in Heilbronn markiert einen Wendepunkt. Baden-Württemberg investiert 40 Millionen Euro Fördergelder und richtet zehn neue Chip-Professuren ein. Der Standort wird Teil des geplanten Innovation Park AI (Ipai), der zum größten KI-Zentrum Europas heranwachsen soll. Die Bauarbeiten auf dem 30 Hektar großen Areal sollen Ende des Jahres beginnen.