Burnout ist Mainstream – und jetzt?
Alle reden vom Ausbrennen, keiner vom Danach. Während Burnout zum Statussymbol mutiert, formiert sich im Hintergrund eine Post-Burnout-Bewegung, die mehr will als Yoga-Kurse und Sabbaticals. Zeit für einen Reality-Check.
Post-Burnout-Gesellschaft: Was kommt nach dem Ausstieg?
Jeder zweite LinkedIn-Post schreit es mittlerweile heraus: »Ich hatte Burnout.« Das Ausgebranntsein ist so normal geworden wie der Morning Latte to go. Karrieristen schieben es sich wie einen Orden an die Brust – ausgebrannt zu sein war noch nie so angesagt. Aber was kommt eigentlich danach? Wenn alle ihre Seelen-Batterien wieder aufgeladen haben und die Ausreden aufgebraucht sind? Willkommen in der Post-Burnout-Gesellschaft, dem nächsten Buzzword, das durch eure Meetingräume geistern wird.
Die Burnout-Demokratisierung
Burnout ist längst nicht mehr nur die Goldmedaille im Hamsterrad der Top-Manager und Silicon-Valley-Typen. Laut einer Studie der DAK fühlten sich 2023 bereits 77 Prozent der Arbeitnehmer emotional erschöpft. Mittlerweile kann jeder Praktikant einen haben, jede Mutti und sogar dein Hund – Hauptsache, man kann es auf Instagram teilen.
Prof. Dr. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) bringt es im Report auf den Punkt: „Wir haben den Burnout demokratisiert. Was als elitäres Syndrom begann, ist zum Massenphänomen geworden, das quer durch alle Branchen und Altersgruppen geht.“
Moment mal: Wenn alle im Burnout sind, wer macht dann eigentlich noch die Arbeit?