Leadership & Karriere Bricht das Musk-Imperium jetzt zusammen?

Bricht das Musk-Imperium jetzt zusammen?

Die New York Times beschreibt die Methode Musk jetzt wie ein Schneeballsystem der Heilserwartungen: „Der Drahtseilakt geht ungefähr so: Träumen Sie sich ein Unternehmen aus, das so ehrgeizig ist, dass jeder Rückschlag unbedeutend und jeder Erfolg heldenhaft ist. Geben Sie sich als das manische Genie hinter diesem ehrgeizigen Unternehmen zu erkennen, um persönlich von den überdurchschnittlichen Renditen begeisterter Investoren zu profitieren. Nutzen Sie die sozialen Medien, um Ihren Status als Ikone zu festigen, und sorgen Sie dafür, dass Ihre Gläubigen so begeistert sind, dass ihr Eifer alle Skeptiker zurückschlägt, die es wagen, gegen Ihre Unternehmungen zu wetten, selbst wenn Sie immer mehr fantastische Ideen vorbringen. An diesem Punkt stoßen Sie auf das Schwungrad: Andere Investoren, die auf der Suche nach überdurchschnittlichen Renditen sind, stürzen sich auf die Aktien Ihrer anderen Unternehmen und treiben deren Bewertungen immer weiter in die Höhe, was Ihren Reichtum stärkt und Ihren Ruf als Vordenker aufpoliert.“ Der Bluff von Musk funktioniere nur mit einem „magischen Denken über die Macht der Technologie“, seine Aktien hätten den Charakter von Jetons eines Online-Glücksspiels.

Tatsächlich braucht Musk eine immer neue Fantasie der Übergröße, um sein Glücksrad zu befeuern. Die geht ihm in der Realwirtschaft aber zusehends aus. Daher versucht er durch seine Politisierung das nächste Level der Geldschöpfung zu erreichen. Doch seine polternde Eroberung der politischen Bühne droht ihm zum Verhängnis zu werden. Mit rechtsradikalen Ansichten, arroganten Sprüchen und exaltierten Kettensägen-Auftritten hat Musk nicht nur viele Sympathien sondern auch konkrete Geschäftsoptionen verdorben. Er verbreitet zwar gerne das Gerücht, seine Firmen würden bald staatliche Großaufträge bekommen. Doch innerhalb der Trump-Administration wächst der Widerstand gegen den überdrehten Milliardär. Auch dort droht Musk bald zu scheitern. In der vergangene Woche kam es zum Eklat in einer Kabinettssitzung und Präsident Donald Trump selbst musste Musk zurechtweisen, er solle künftig besser mit dem Skalpell als mit der Axt vorgehen. Skalpell aber kann Musk nicht, er ist durch und durch Axt.

Fazit: Es brennt lichterloh im Hause Musk. Die Finanzmärkte haben seinen Reichtum und seine Macht jahrelang befeuert. Doch jetzt sieht man: Sie können beides genauso leicht auch wieder zerstören. Der Tesla-Crash könnte zum Flächenbrand werden und das Schneeballsystem Musk komplett zum Schmelzen bringen.

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