Personal Finance Aktivrente der CDU: Chance für Rentner oder versteckte Rentenkürzung?

Aktivrente der CDU: Chance für Rentner oder versteckte Rentenkürzung?

Union und SPD wollen Anreize für längeres Arbeiten schaffen. Experten sehen Vorschlag kritisch.

Die geplante „Aktivrente“ der CDU könnte das Rentensystem in Deutschland grundlegend verändern. Laut dem Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD sollen Rentner künftig bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen können, wenn sie über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten. Dieser Vorschlag, der Teil der anstehenden Koalitionsverhandlungen sein wird, zielt darauf ab, den wachsenden Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Rentenversicherung zu entlasten.

Verdoppelung des Steuerfreibetrags geplant

Derzeit liegt der steuerliche Freibetrag für Rentner bei 1.038,05 Euro pro Monat. Die geplante Erhöhung auf 2.000 Euro würde somit fast eine Verdoppelung bedeuten. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann betont, dass viele Senioren gerne weiterarbeiten würden, „wenn es sich rechnet“. Die Union sieht in den sogenannten „Silver Workern“ ein ungenutztes Potenzial im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) könnten Deutschland bis 2027 rund 728.000 Fachkräfte fehlen. Die demografische Entwicklung verschärft das Problem zusätzlich: Allein 2022 erreichten über drei Millionen der geburtenstarken Jahrgänge das Renteneintrittsalter, bis 2036 werden weitere 16,5 Millionen folgen.

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