„Wir sind dabei, unsere einzige und wertvollste Ressource zu verlieren: gut ausgebildete Talente.“
In der Welt der Start-ups geht es um Tempo, Innovation und Wandel – und genau diese Werte vermissen viele Gründer*innen in der deutschen Politik. Zwei Unternehmer, Jan Henri Kalinowski, Founder von ChefTreff und Moritz Schlageter, Managing Partner von torq.partners, teilen ihre Perspektiven auf die politischen Herausforderungen und Chancen für die deutsche Gründerszene. Ihre Botschaft ist klar: Deutschland braucht eine radikale Innovationsoffensive.
Fachkräftemangel: Deutschland verliert seine Talente
„Wir sind dabei, unsere einzige und wertvollste Ressource zu verlieren: gut ausgebildete Talente“, warnt Jan Henri Kalinowski. Jährlich verlassen rund 210.000 junge Menschen mit Hochschulabschluss das Land – ein besorgniserregender Trend, der die ohnehin angespannte Fachkräftesituation weiter verschärft. Ohne qualifizierte Arbeitskräfte gerät Deutschland im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen. Die Politik muss hier dringend gegensteuern, etwa durch attraktivere Arbeitsbedingungen, weniger Bürokratie bei Unternehmensgründungen und bessere Anreize für internationale Talente.
Mehr Speed, weniger Bürokratie
Die zweite große Baustelle: Deutschland verliert sich in regulatorischer Trägheit. „Andere Länder investieren Milliarden in Zukunftstechnologien, während wir uns in Bürokratie verstricken“, kritisiert Kalinowski. Auch Moritz Schlageter fordert entschlackte Prozesse und eine dynamischere Wirtschaftsstrategie: „Eine gesunde Wirtschaft braucht eine gesunde Demokratie. Neben verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen wir eine populismusfreie, werteorientierte Politik verfolgen.“
