Solaris: Vom Unicorn zum Überlebenskünstler – 140 Millionen Euro Rettungspaket
Solaris sichert sich 140 Millionen Euro in einer Series-G-Runde. Die einstige Unicorn-Bewertung ist Geschichte. Was bedeutet das für die Zukunft des Fintechs?
Die Finanzwelt ist voller Überraschungen – und nicht immer sind sie positiv. Das Berliner Fintech Solaris, einst als strahlendes Unicorn gefeiert, hat jüngst eine Finanzierungsrunde abgeschlossen, die das Unternehmen vor der Pleite bewahrte. Doch der Glanz von einst ist verblasst. Was ist passiert? Und was bedeutet diese neue Finanzierung für Solaris?
Ein finanzieller Rettungsanker
Ende 2024 war die Stimmung bei Solaris alles andere als festlich. Die Mitarbeiter erhielten die Nachricht, dass eine entscheidende Finanzierungsrunde in Aussicht steht. Ein Bündnis aus Investoren und Partnern hatte ein Konzept entwickelt, das nun von den Anteilseignern abgesegnet werden sollte. Die genaue Summe war damals noch ein Rätsel, doch die Notwendigkeit war klar: Ohne frisches Kapital hätte das Unternehmen kaum überlebt. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet: 140 Millionen Euro wurden in einer Series-G-Runde eingesammelt. Aber Vorsicht, nicht alles ist Gold, was glänzt. Die Summe setzt sich aus 90 Millionen Euro Eigenkapital und 25 Millionen Euro aus AT-1-Anleihen zusammen. Diese Anleihen sind eine Mischung aus Fremd- und Eigenkapital – eine Finanzierungsform, die Flexibilität verspricht, aber auch Risiken birgt.
Neue Eigentümerstruktur und alte Probleme
Mit der neuen Finanzierung kommt eine neue Eigentümerstruktur. Der japanische Investor SBI, gemeinsam mit der Börse Stuttgart, übernimmt das Ruder und hält nun über 75 Prozent der Unternehmensanteile. Doch was bedeutet das für die einstige Unicorn-Bewertung? Die ist nämlich von 1,6 Milliarden Euro auf ernüchternde 90 Millionen Euro gefallen. Vor der Rettung war Solaris sogar nur noch 25.000 Euro wert, wie das Manager Magazin berichtet. Diese Entwicklung hat Altinvestoren wie HV Capital und Finleap hart getroffen. Sie beteiligten sich nicht an der neuen Runde und müssen nun mit einem Verlust von 0,10 Euro pro Aktie leben. Ein Börsengang könnte theoretisch noch Gewinne bringen, aber die Chancen stehen schlecht.