Green & Sustainability RIP Climate Tech? Warum 2025 noch nicht das Ende der grünen Innovation ist

RIP Climate Tech? Warum 2025 noch nicht das Ende der grünen Innovation ist

Climate Tech wird totgesagt, doch die Branche ist lebendig. Startups kämpfen mit Herausforderungen, aber die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen bleibt ungebrochen.

„RIP the phrase ‚climate tech‘ 2019-2024,“ twitterte der amerikanische Investor Tommy Leep und entfachte damit eine hitzige Debatte. Ist das Ende der Klimatechnologie wirklich gekommen? Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Branche steht, könnte man meinen, dass der Sargdeckel bereits geschlossen ist. Doch die Realität ist komplexer und vielschichtiger.

Der Wandel der Klimatechnologie

Die Klimatechnologie, einst als Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel gefeiert, steht vor einer Identitätskrise. Die vorläufige Insolvenz von Northvolt, Europas Vorzeige-Startup im Bereich Klimatech, im November 2024, hat die Diskussion um die Zukunft der Branche befeuert. Mit über 15 Milliarden Dollar an Fördermitteln war Northvolt ein Symbol für den Erfolg und die Möglichkeiten der Klimatechnologie. Doch der Fall zeigt: Geld allein ist nicht genug.

Die Debatte um den Begriff ‚Climate Tech‘

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion ist der Begriff selbst. Einige Experten argumentieren, dass ‚Climate Tech‘ zu einem zu breiten und unspezifischen Label geworden ist. „Unsere Investitionsstrategie hat sich nicht geändert, aber das Label ‚climate tech‘ hat, für viele, an Bedeutung verloren,“ erklärt Jakobsson von Pale Blue Dot gegenüber „sifted.eu“ Der Fokus verschiebt sich von einer reinen CO2-Reduktion hin zu umfassenderen Lösungen, die auch wirtschaftlich tragfähig sind.

Eine neue Ära: ‚Growth Tech‘?

Der Begriff ‚Growth Tech‘ wird als mögliche Alternative vorgeschlagen. Sebastian Heitmann von Extantia Capital betont, dass Unternehmen nicht nur grün sein sollten, sondern auch in ihrer Kategorie führend. „Tesla ist ein besseres Auto: Es ist schön gestaltet, leistungsfähiger und auch grün,“ argumentiert er ebenfalls gegenüber „sifted“. Ein Unternehmen, das nur auf Nachhaltigkeit setzt, ohne wirtschaftlich konkurrenzfähig zu sein, wird scheitern.

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