„Es dauert Monate, bis innovative Projekte starten können“
Start-ups sind die Treiber von Innovation und Fortschritt, doch politische Rahmenbedingungen entscheiden, ob sie durchstarten oder ausgebremst werden. Welche Partei bietet Gründerinnen und Gründern die besten Voraussetzungen?
Wir haben mit Oliver Scheel, CEO der apo.com Group, und Viktoria Renner, Co-Founder der Popculture Agency OZMOZE, gesprochen – zwei Unternehmerpersönlichkeiten aus unterschiedlichen Branchen, die eine gemeinsame Forderung eint: Mehr Mut zur Innovation in der Politik.
Gesundheit digital denken – aber bitte mit Plan
Für Oliver Scheel ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens entscheidend. Das E-Rezept ist ein Fortschritt, doch Verzögerungen und regulatorische Hürden machen digitalen Gesundheitsanbietern das Leben schwer.
„Online-Apotheken dürfen nicht benachteiligt werden. Patienten brauchen einfache digitale Prozesse und Wahlfreiheit“, so Scheel. Doch während Europa voranschreitet, kämpft Deutschland noch mit Bürokratie.
Sein Appell an die Politik: „Digitalisierung ist kein Zusatz, sondern Grundvoraussetzung für eine moderne Gesundheitsversorgung.“

Start-up-Kultur in Deutschland: Wo bleibt der Mut?
Auch Viktoria Renner sieht Deutschland in vielen Bereichen auf der Bremse statt am Gaspedal. In der Kreativwirtschaft sind digitale Infrastruktur, Bildung und Innovationsförderung die entscheidenden Faktoren. Doch statt zukunftsfähige Bedingungen zu schaffen, erstickt Deutschland viele Ideen im bürokratischen Dschungel.
„Schnelles Internet, klare Prozesse und gezielte Förderung sind essenziell, damit kreative Ideen wachsen können. Besonders im digitalen und kreativen Sektor haben wir immer noch mit unnötigen Hürden zu kämpfen.“

Ihr größtes Problem? Langwierige Genehmigungsprozesse und starre Regularien. „Es dauert oft Monate, bis innovative Projekte starten können – weil wir durch bürokratische Mühlen müssen, die längst nicht mehr zeitgemäß sind.“
Politische Maßnahmen wie Gründerstipendien oder Innovationsprämien seien hilfreich – doch die Umsetzung müsse viel einfacher und schneller gehen. Ihr Appell an die Politik: „Denkt langfristig! Digitalisierung, Bildung und Innovation sind kein ‚Nice-to-have‘, sondern die Basis unseres wirtschaftlichen Fortschritts.“