Leadership & Karriere Personalführung: Warum wir Autoritäten brauchen – und sie zugänglich sein müssen 

Personalführung: Warum wir Autoritäten brauchen – und sie zugänglich sein müssen 

Gastbeitrag von Stephan Penning, Experte für Change Management Consulting. 

Autorität. Ein Wort, das bei vielen eher für Gänsehaut als für Begeisterung sorgt. Die Assoziationen? Altehrwürdige Hierarchien wie im Kaiserreich, unangefochtene Macht und Entscheidungen, die nicht hinterfragt werden dürfen. Doch Moment mal, werfen wir fix einen Blick hinter die Kulissen moderner Personalführung. Dann wird schnell klar: Autorität ist nicht nur relevant, sie ist essenziell. Aber nicht in ihrer verstaubten Basta-Form, sondern als Orientierungshilfe, Vertrauensanker und unsichtbarer Kompass. Doch zunächst brauchen wir eine kurze Begriffsbestimmung: Autorität beschreibt einen Prozess, in dem jemand einem anderen Führung zuschreibt – und der andere diese Zuschreibung annimmt. Erst in diesem Moment entsteht zwischen diesen beiden Menschen eine Autoritätsbeziehung. Autorität ist also keine Eigenschaft einer Person, wie oft angenommen, sondern ein Phänomen in Beziehungen und Arbeitsbeziehungen. 

Keine Führung ohne klare Linien 

Also: Stell Dir vor, Du bist Teil eines Teams ohne Führung und es geht dort zu wie in einer Kommune. Entscheidungen bleiben aus, niemand übernimmt Verantwortung, und alles verliert sich in fruchtlosen Diskussionen. Das Ergebnis? Chaos. Studien zeigen immer wieder, dass Menschen in Organisationen Orientierung und Spielregeln brauchen, um effektiv zu arbeiten. Und mit Organisationen ist die gesamte Bandbreite gemeint: Von der Schulklasse mit dem Lehrer, über den Trainer im Fußballverein bis hin zum Geschäftsführer in der Firma. Autorität in ihrer modernen Form bedeutet dabei nicht, auf der Chefetage den Diktator zu spielen, sondern Verantwortung zu übernehmen und Orientierung zu geben. Es geht um Respekt, der aus Kompetenz und Vertrauen erwächst, nicht aus Furcht. Gelungene Autorität ist auch das Wissen um die eigenen Grenzen, die Selbstbeschränkung auf die Rolle und Aufgabe, die ich in der Organisation innehabe und die ich verantwortungsvoll und glaubwürdig ausführe. 

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