Nach der Commerzbank: Verscherbelt Kukies nun auch Uniper ins Ausland?
Das Finanzministerium prüft den Verkauf der Staatsbeteiligung am einst taumelnden Energieversorger Uniper. Dabei kommen auch ungewöhnliche Käufer in Betracht.
Droht sich der Fall Commerzbank zu wiederholen? Die Bank, die einst vom Bund in der Finanzkrise gerettet werden musste, steht unter Druck, weil sie die italienische Unicredit übernehmen will. Auslöser des seit Monaten währenden Übernahmeversuchs war die Bundesregierung, die nach Angaben von Unicredit-Chef Andrea Orcel die italienische Bank aufgefordert hatte, ein Gebot für den Bundesanteil an der Commerzbank abzugeben. Als das dann kam und die Italiener auch tatsächlich den Zuschlag erhielten, war das Gejammer groß. Die Bank des deutschen Mittelstands sollte nicht in ausländische Hände fallen. Bis heute bestreitet jeder in der inzwischen geplatzten Ampelregierung, angefangen von Kanzler Olaf Scholz, dass er es gewesen sei, der zuließ, dass das Paket der Unicredit zum Kauf angeboten wurde.
Nun steht der nächste Verkauf einer Staatsbeteiligung an, die der Bund mit Milliardenaufwand organisiert hatte, als das Unternehmen in Not war. Es geht um den Düsseldorfer Energieversorger Uniper. Und die Geschichte wiederholt sich.
Uniper war durch den Stopp russischer Gaslieferungen in eine Schieflage geraten. Der Bund investierte im Jahr 2022 rund 13,5 Milliarden Euro, um den für die Energieversorgung wichtigen Konzern über Wasser zu halten. EU-Auflagen schreiben jedoch vor, dass der deutsche Staat seinen aktuellen 99-Prozent-Anteil an Uniper bis 2028 auf 25 Prozent zurückfahren muss. Mit jedem Tag, den der Bund wartet, um mit dem Verkauf zu beginnen, sinkt der mögliche Kaufpreis, weil Investoren wissen, dass die Bundesregierung unter Zugzwang gerät. Deswegen sollte jetzt zügig etwas geschehen, allerdings hat das Auseinanderbrechen der Regierung den ursprünglichen Zeitplan erstmal gesprengt.