Los Angeles: Wo die Wokeness verglüht
Natürlich gib es dafür keine Beweise, aber auch keine dagegen. Es ist schlicht eine Unterstellung. Sie passt aber ins Klima, das sich nicht erst seit der Trumpwahl gegen alles wendet, was vor allem in der Corona-Pandemie als Errungenschaft gegolten hat. Trumps oberste Entbürokratisierer Elon Musk holt die Menschen wieder zurück ins Büro, weg vom Home Office. US-Comedian Ricky Gervais zieht in seinem Standup-Stück Armageddon 60 Minuten lang über Flüchtlinge, Dicke, Schwule und Lesben her und wird dafür mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Die Woke-Bewegung in den USA: Sie steckt nicht nur in der Defensive. Sie hat inzwischen verloren.
Was das für uns bedeutet? Unsere Business Punk-Editorial Angel, Janna Ensthaler, hat es in einer der jüngsten Business Punk-Ausgaben so beschrieben: „Woke’s großer Irrweg war, dass irgendwann aus dem Ziel der Gleichberechtigung die Gleichmachung zum Bestreben wurde.“ Janna zählt die grotesken Verirrungen auf, die deswegen folgten: Disney malte Charakteren wie Arielle der Meerjungfrau eine andere Hautfarbe, im Anime Film Lightyear küssten sich auf einmal zwei Frauen. Auch andere Großkonzerne machten aus ihren Bestsellern wie Budlight, Victoria’s Secret oder Sports Illustrated woke Produkte und änderten deren Messaging dementsprechend,– mit durchschlagendem Misserfolg beim Kunden. „Woke ist einfach kein gutes Geschäftsmodell“, stellt Janna fest und hofft, dass sich die Erkenntnis bald bei deutschen CEOs durchsetzt, von denen sich manche in vorauseilendem Gehorsam den woken Idealen angebiedert haben.
Zurück nach LA. Unter Crowley brennt die Stadt noch immer. Sie hat die Schlacht gegen das Feuer bisher nicht gewinnen können. Jeder General, der eine Schlacht verliert, wird ausgetauscht. Es wäre ein Zeichen von Gleichbehandlung, wenn auch Crowley jetzt jemandem anderes ranlassen müsste.
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