DriveStyle Cupra rockt VW 

Cupra rockt VW 

Volkswagen steckt in einer Krise. Zehn Milliarden Euro sollen bis 2026 eingespart werden. Ein ambitioniertes Ziel, dem Arbeitsplätze und ganze Werke zum Opfer fallen dürften. Konzernchef Oliver Blume hat klare Margenvorgaben gemacht, die vor allem die Luxusmarken Porsche, Bentley und Lamborghini unter Druck setzen. Ausgerechnet eine der kleineren Marke im Konzern, macht vor wie es geht. 

2024 war kein einfaches Jahr für die deutsche Automobilindustrie. Alle großen Hersteller verkaufen weniger Autos – sowohl global als auch in wichtigen Märkten wie China und Europa. Bei Volkswagen sah es so aus: Rund neun Millionen Autos fanden einen Käufer, das sind 1,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Kernmarke VW verlor 1,4 Prozent und die sowieso mageren E-Auto-Verkäufe der Kernmarke rutschten gegen den weltweiten Trend um 2,7 Prozent nach unten. Konzerntochter Audi traf es besonders hart: Knapp 12 Prozent weniger Autos verkaufte die Premiummarke und fiel – besonders bitter – erstmals hinter Tesla zurück. Aber es gibt einen Lichtblick. Und der heißt: Cupra. Ein Plus von 7,5 Prozent steht beim Absatz. Nur Skoda reicht mit knapp 7 Prozent noch annähernd an den Konzernsieger heran. Was ist die Geheimformel von Cupra, fragen sie sich inzwischen in der Zentrale in Wolfsburg. Business Punk hat sie entschlüsselt. 

Wayne Griffiths leitet Cupra. Er ist kein gewöhnlicher CEO – er ist ein Rockstar unter den Automobilbossen, der die Regeln des Marktes neu schreibt. Seine charismatische Art, gepaart mit visionärem Denken, hat Cupra zu einem der spannendsten Automobilprojekte Europas gemacht. Getroffen habe ich ihn in Madrid bei der Präsentation des neuen Cupra Formentor und Cupra Leon. Dort zeigte Griffiths, dass er kein CEO ist, der nur Zahlen und Fakten präsentiert – er ist ein Entertainer, ein Inspirator, ein Anführer. 

Mit einer Aura aus Energie und Begeisterung umgibt er sich mit einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die er liebevoll den „Cupra Tribe“ nennt. Diese Gemeinschaft steht für eine neue Haltung in der Automobilwelt: Unerschrockenheit, Rebellion und Authentizität. 

Vom Seat-Spin-off zur Kultmarke 

Was einst als sportliche Submarke von Seat begann, ist heute eine der am schnellsten wachsenden Automarken Europas. Mit Modellen wie eben dem Cupra Formentor, dem Cupra Leon oder dem vollelektrischen Cupra Born hat die Marke ein Portfolio aufgebaut, das sowohl sportlich als auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Geholfen hat: Cupra musste nicht bei Null anfangen, sondern konnte auf die bestehende Seat-Infrastruktur und das Volkswagen-Händlernetz zurückgreifen. Ein entscheidender Vorteil gegenüber neuen Marken aus den USA oder China. Griffiths betont: „Wir mussten keine eigenen Werke bauen oder Plattformen entwickeln – wir konnten direkt loslegen.“

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