Personal Finance Bachelor vs. Master: Wer gewinnt den Gehaltskampf wirklich?

Bachelor vs. Master: Wer gewinnt den Gehaltskampf wirklich?

Die Wahl der richtigen Uni

Die Wahl der Universität kann zwar einen Einfluss haben, doch er ist oft weniger ausschlaggebend, als viele vermuten. Eine Untersuchung des US-Bildungsministeriums zeigt, dass es nur einen schwachen Zusammenhang zwischen den Studiengebühren einer Universität und dem späteren Einkommen ihrer Absolventen gibt. Renommierte Hochschulen hätten erkannt, wie sie ihren Ruf nutzen können, „um Programme zu entwickeln, die auf dem Papier sehr prestigeträchtig wirken“, erklärt Preston Cooper im „Economist“.

Diese Programme würden jedoch selten messbare Vorteile wie ein signifikant höheres Einkommen bieten, das den Hype rechtfertigt – mit Ausnahme von MBA-Kursen namhafter Universitäten. Insgesamt sollte man sich daher nicht zu stark von Prestige oder vermeintlichem Elitenstatus beeinflussen lassen. Gerade in Deutschland sollte man bedenken, dass der Unterschied nicht ganz so gravierend ist, wie in Übersee.

Ein Beispiel aus der Praxis

Nehmen wir an, ein Bachelorabsolvent startet mit 49.100 Euro ins Berufsleben. Nach zwei Jahren erhält er eine Gehaltserhöhung von 7 %, was sein Gehalt auf rund 52.557 Euro anhebt. Ein Masterabsolvent, der zwei Jahre später einsteigt, verdient 51.100 Euro. Der Bachelorabsolvent hat nicht nur mehr verdient, sondern auch zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt.

In Deutschland sind die Kosten für ein Masterstudium deutlich niedriger, sodass die finanzielle Belastung geringer ausfällt. Dennoch zeichnet sich ein globaler Trend ab, der alle Arbeitsmärkte betrifft – sei es in den USA, Großbritannien oder Deutschland: Formale Hochschulabschlüsse verlieren an Bedeutung. „Für Unternehmen ist es zunehmend weniger entscheidend, ob jemand einen Bachelor- oder Masterabschluss hat. Wichtiger ist, ob die Person in der Lage ist, eine Aufgabe spontan und effektiv zu lösen“, erklärt Sondergeld. Ohne die formale Anforderung eines Masterabschlusses erweitert sich der Kreis potenzieller Bewerber. Diese haben zwar möglicherweise keinen Master, sind aber hervorragend darin, die Aufgaben zu bewältigen, die ein Unternehmen zu besetzen sucht.

Die Debatte um Bachelor und Master zeigt, dass der höhere akademische Grad nicht immer den erhofften Gehaltsvorteil bringt. Während in einigen Branchen der Master unverzichtbar bleibt, verliert er in vielen Bereichen an Bedeutung. Arbeitgeber suchen zunehmend nach praktischen Fähigkeiten und weniger nach formalen Qualifikationen. Die Entscheidung für oder gegen den Master sollte daher gut überlegt sein und die individuellen Karriereziele berücksichtigen.

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